Therapietreue Fehlanzeige

(kib) „Das Medikament ist wichtig", appellieren Ärzte. Patienten sehen das oft anders und bleiben verordneten Pillen absichtlich fern. Eine französische Untersuchung hat nun einen möglichen Grund für die mangelhafte Behandlungstreue offengelegt: In den Ansichten darüber, wie wichtig ein Medikament für den Patienten ist, sind sich beide Seiten in vielen Fällen uneins.

20.10.2016

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© Foto: Ben Chams - Fotolia
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Für ihre Studie haben die Wissenschaftler 128 Patienten und deren Ärzte zur Wichtigkeit der verordneten 498 Präparate und zur Einnahmetreue befragt. In beiden Punkten stimmten die Einschätzungen von Ärzten und Patienten nur schwach überein. Zwischen dem Grad der Wichtigkeit, die Ärzte einer Verordnung beimaßen, und dem Grad der Therapieadhärenz, von dem die Patienten berichteten, bestand gar keine Korrelation.

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94 der verordneten und von den Ärzten als wichtig eingestuften Präparate – meist Herz-Kreislauf-Medikamente, Antidiabetika und Mittel gegen Atemwegserkrankungen – wurden nicht korrekt eingenommen. In der Hälfte dieser Fälle geschah dies aus Sicht der Patienten mit voller Absicht.

Als Gründe gaben sie unter anderem an, ohne ihre Tabletten gehe es ihnen besser. Auch die Nebenwirkungen, eine angeblich zu große Zahl von verschriebenen Medikamenten und Zweifel, ob die Mittel überhaupt wirkten, kamen zur Sprache. In nicht wenigen Fällen weigerten sich die Patienten einfach, die Präparate weiter zu nehmen. "Ich will damit aufhören", hieß es dann.

Quelle: Ärzte Zeitung

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