Tipps für eine unfallfreie Faschingszeit
Dass man nicht angetrunken Auto fahren darf, weiß jeder, aber wie wirken Medikamente auf die Fahrtüchtigkeit? Und was passiert, wenn man beides, Alkohol und Medikamente, zu sich nimmt? Sensibilisieren Sie Ihre Kunden für das Thema, damit diese gesund durch die Faschingszeit kommen.
Beeinträchtigung durch Arzneimittel
Einige Medikamente können die Wahrnehmung, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Konzentration oder das Urteilsvermögen beeinträchtigen. Die spezifischen Auswirkungen hängen von Art des Wirkstoffs und dem Zeitpunkt der Einnahme ab. Hinzu kommen individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körperbau, Gewicht, bestehende Erkrankungen und die gleichzeitige Einnahme von weiteren Medikamenten oder anderen Substanzen wie Alkohol oder Drogen.
Alkohol und Medikamente
Alkohol und Arzneimittel können ihre Wirkung gegenseitig verstärken. Beispielsweise kann Alkohol die eigentlich erwünschte Wirkung von Beruhigungsmitteln gefährlich erhöhen. Auch unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten können durch Alkohol verstärkt werden. So können die Reaktionszeit und das Urteilsvermögen stark abnehmen. Mögliche Herz-Kreislauf-Probleme können zunehmen.
Andersherum können Medikamente durch den Alkohol verursachte Übelkeit und Schwindel noch verstärken. Daher ist von der gleichzeitigen Einnahme generell dringend abzuraten, nicht nur für die Sicherheit im Straßenverkehr.
Schlaftabletten wirken nach
Wer abends nicht einschlafen kann, möchte vielleicht den sofortigen Griff zur Schlaftablette vermeiden und wälzt sich zunächst stundenlang vergeblich im Bett. Wenn man nach Mitternacht doch zu einer Schlaftablette greift und am nächsten Morgen früh aufsteht, wirkt die Schlaftablette noch nach, da die Schlafzeit zu kurz war (Hang over). In diesem Fall sollte man das Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen.
Medikamente gegen Heuschnupfen
Bereits zur Karnevalszeit fliegen die Pollen der Frühblüher wie Hasel und Erle. Einige Antihistaminika machen müde und beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit. Auch bei antiallergischen Augentropfen und Nasensprays ist Vorsicht geboten. Hier können Sie Wirkstoffe empfehlen, die die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigen.
Müdigkeit durch Blutdrucksenker
Viele Menschen, die eine Therapie gegen Bluthochdruck beginnen, fühlen sich paradoxerweise zunächst müde und abgeschlagen. Dies ist ein Zeichen, dass das Arzneimittel wirkt und der Blutdruck sinkt. Der Körper muss sich erst an den niedrigeren Blutdruck gewöhnen. Die Therapie sollte keinesfalls abgebrochen werden. Nach wenigen Wochen kehrt das Wohlbefinden zurück. Allerdings sollte in der Anfangsphase das Steuer des Autos anderen überlassen werden, solange die Abgeschlagenheit anhält.
Vernunft auch beim Feiern
Damit der Spaß beim Feiern kein böses Ende nimmt, sollten alle diejenigen, die danach ein Fahrzeug steuern möchten, und diejenigen, die Medikamente einnehmen, auf Alkohol verzichten.
Wer im Alltag auf Arzneimittel angewiesen ist, sollte auf sein eigenes Empfinden achten, und wenn Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder ähnliche Begleiterscheinungen wahrgenommen werden, lieber das Auto stehen lassen.
Quelle: Landesapothekerkammer Hessen