Todesfälle im Zusammenhang mit Rotschimmelreis-NEM
Die im Verdacht stehenden NEM enthalten Rotschimmelreis; eine traditionelle chinesische Zubereitung, bei der Reis durch den Schimmelpilz Monascus purpureus fermentiert wird.
Kobayashi Pharmaceutical hat demnach bisher fünf Todesfälle und die Einweisung von mehr als 150 Menschen in Krankenhäuser gemeldet. All diese Fälle stünden möglicherweise mit den Rotschimmel-Produkten in Verbindung. Etwa 680 Personen hätten entweder einen Arzt wegen gesundheitlicher Probleme aufgesucht oder wollten dies tun, hieß es.
Puberulasäure, nicht Monakolin K
Zuvor hatte der Konzern erklärt, dass Puberulasäure in den Inhaltsstoffen der Nahrungsergänzungsmittel nachgewiesen worden sei und im Zusammenhang mit den Gesundheitsproblemen stehen könnte. Bei der Substanz handele es sich um ein Mittel, das nach Angaben des Gesundheitsministeriums toxisch sein könne, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am 30.03.
Puberulasäure ist ein Terpenoid, welches in Pflanzen vorkommt. Es wird angenommen, dass Puberulasäure eine Rolle bei der Abwehr von Pathogenen und Schädlingen spielt. Es ist nicht zu verwechseln mit Monakolin K, das bisher in der Diskussion um Rotschimmelreis eine Rolle spielte.
Warnungen
Die japanische Regierung hat weitere Hersteller beauftragt, ihre Produkte zu überprüfen. Über die japanischen Botschaften seien auch andere Staaten über die mutmaßlichen Probleme mit den Produkten informiert worden, teilte ein Regierungssprecher mit.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte warnte bereits im Februar 2016 dringend davor, „Red Rice“-Produkte zu verzehren, die den Inhaltsstoff Monakolin K enthalten. Monakolin K ist identisch mit dem Wirkstoff Lovastatin, der in zugelassenen und verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels enthalten ist. Das Bundeinstitut für Risikobewertung warnte erneut im Januar 2020 vor NEM mit Rotschimmelreis.
Quelle: dpa, Bild, Spiegel, Verbraucherzentrale NRW