Tödliche Amöben-Infektion

Damit ist die Infektion der erste bestätigte Fall von Primärer Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) seit dem Fall der 18-Jährigen von 2016, meldeten die US-amerikanischen Centers for Disease Control. Der Infizierte sei mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo er fünf Tage später starb. Eine Liquorprobe habe eine PAM als Folge der Infektion mit Naegleria fowleri ergeben.
Die Amöbenart ist ein Einzeller und kommt in den USA und Australien häufig vor, in den Sommermonaten ist sie vor allem in Süßwasserseen in den Südstaaten zu finden. Gelangt Naegleria fowleri mit dem Wasser zur Nasenschleimhaut, wandert die Amöbe entlang des Riechnervs ins Hirn und zersetzt innerhalb von wenigen Tagen das Hirngewebe. Die Symptome beinhalten hohes Fieber, Übelkeit, häufiges Erbrechen, Kopfschmerzen sowie die für eine Meningitis typische Nackensteifigkeit.
Eine Infektion mit der Amöbe ist zwar sehr selten, die Sterblichkeit ist jedoch mit über 97 Prozent sehr hoch. In Deutschland besteht kein Grund zur Beunruhigung, bestätigt Professor Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor des Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin, der Ärzte Zeitung. "Soweit wir wissen, spielt Naegleria fowleri in Deutschland keine Rolle". Es habe in Deutschland bisher keine Infektion gegeben und der letzte Fall in Europa liege bereits 40 Jahre zurück, als ein junges Mädchen in Bath, Großbritannien, an einer Infektion mit Naegleria fowleri starb.
Quelle: Ärzte Zeitung