Top 10: Diese Ernährungstrends dominieren 2025

(kib) Der Trendreport Ernährung 2025 bestätigt: Mehr Menschen kombinieren nachhaltige und gesunde Ernährung. „Ein bisschen Klimaschutz, ein bisschen Self-Care“ lautet die Devise – gesund, flexibel und selbstbestimmt.

29.01.2025

Trendreport Ernährung 2025, Illustration Trendsymbole
© Foto: Nutrition Impact Hub gUG
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Der Report, für den 199 Ernährungsexpertinnen und -experten befragt wurden, zeigt neue Entwicklungen mit einem pragmatischen Ansatz. 

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Pflanzenbetont flexitarisch

Spitzenreiter unter den zehn Ernährungstrends ist die pflanzenbetonte und flexitarische Ernährung: viel Pflanzliches, aber auch mal ein Stück Fleisch – ganz ohne schlechtes Gewissen. Statt auf Verbote scheinen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen entspannten Mix zu setzen.

Personalisiert und proteinreich

Aufwind sehen die befragten Experten und Expertinnen beim Trend der personalisierten Ernährung. Hierbei etabliert sich aus Sicht der Expertinnen und Experten künstliche Intelligenz als wichtiger Wegbereiter, besonders bei der Entwicklung personalisierter Ernährungspläne und neuer Produkte.

Parallel dazu erleben der Markt für Proteinlebensmittel und die funktionelle Ernährung einen Aufschwung. Blutzuckermessgeräte, ursprünglich für Menschen mit Diabetes mellitus entwickelt, finden zunehmend Anwendung bei Gesundheitsbewussten.

Weitere spannende Trends sind: „Terrapy” – die Rückkehr zum Selbermachen und Naturbelassenen – und „Snackification”. Mehrere, kleinere Mahlzeiten ersetzen zunehmend die klassischen drei Hauptmahlzeiten.

Bei allen positiven Aspekten weisen die Fachleute aber auch auf die wachsende Herausforderung durch Ernährungsarmut hin.

So wurden die Daten erhoben

Im Zeitraum vom 14. bis 25. Oktober 2024 konnten Expertinnen und Experten aus den Netzwerken des Nutrition Hub und der Förderpartner an der Befragung zum Trendreport Ernährung 2025 teilnehmen. Zur Erhebung wurde ein Online-Fragebogen mit offenen und halboffenen Fragen zu Entwicklungen im Ernährungssektor genutzt. Die Antworten wurden nach ihrer Häufigkeit gewichtet und ausgewertet. 

Insgesamt basiert der Trendreport Ernährung 2025 auf den Einschätzungen von 199 Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Ernährungssektors, unter anderem Ernährungsberatung, Lebensmittelproduktion und Kommunikation.

Die Top 3

Trend 1: Von der Wursttheke zum Gemüseregal: keine grüne Revolution, sondern genussvolle Evolution

82 Prozent der Befragten sehen den Trend weiterhin im Aufschwung. Dabei zeichnet sich ab, dass immer mehr Menschen statt strenger Verbote auf einen entspannten Mix setzen: viel Pflanzliches, aber auch mal ein Stück Fleisch – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Die Motivation dahinter ist vielfältig: Gesundheitliche Vorteile, wie ein reduziertes Risiko für chronische Krankheiten, spielen ebenso eine Rolle wie Nachhaltigkeit.

Auch die Gemeinschaftsverpflegung passt sich an: Bildungseinrichtungen, Kantinen und Krankenhäuser erweitern ihre Speisepläne um pflanzliche Optionen.

Trend 2: Mein Körper, meine Regeln: Die Menschen machen sich selbst zum Gesundheits-CEO

69 Prozent der befragten Fachleute prognostizieren weiteres Wachstum in diesem Bereich. Der Fokus liegt dabei nicht mehr nur auf der Frage „Ist es gesund?”, sondern vielmehr auf der individuellen Abstimmung der Ernährung auf persönliche Bedürfnisse, Lebensstil und Werte.

Moderne Health-Tech-Tools wie Apps und Wearables ermöglichen durch Erfassung biometrischer Daten präzise Ernährungslösungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frauengesundheit: Ernährungsstrategien für verschiedene Lebensphasen, von Zyklus bis Menopause, gewinnen an Bedeutung.

Trend 3: Nachhaltige und klimafreundliche Ernährung: Sie wird salonfähig

Mit 64 Prozent der befragten Fachleute landet nachhaltige und klimafreundliche Ernährung auf dem dritten Platz der Trendbewegungen. Persönliche Gesundheitsziele verschmelzen zunehmend mit Umweltbewusstsein – weg vom schlechten Gewissen, hin zur bewussten Selbstfürsorge.

Besonders junge Menschen und Familien legen Wert auf regionale und saisonale Produkte, besuchen Wochenmärkte und interessieren sich für Eigenanbau.

Die Motivation zur nachhaltigen Ernährung speist sich heute aus einer Kombination von Klimaschutz, Gesundheitsbewusstsein und der Bereitschaft, Verantwortung für sich und die Umwelt zu übernehmen.

Die weiteren Trends

Besonders bei jüngeren Menschen verschmilzt Gesundheit zunehmend mit ästhetischen Idealen und Leistungssteigerung, heißt es in der Mitteilung weiter. Die frühere Body-Positivity-Bewegung scheint einem wieder stärkerem Fokus auf Körperperfektion zu weichen. 

59 Prozent der befragten Fachleute sehen zudem in der Darmgesundheit einen Ernährungstrend. Der Darm wird verstärkt als zentrale Schaltstelle für unser gesamtes Wohlbefinden wahrgenommen. Die Zusammenhänge zwischen Mikrobiom, körperlicher und mentaler Gesundheit rücken in den Fokus. Fermentierte Lebensmittel, Pro- und Präbiotika sind gefragter denn je.

Auch rückt eine blutzuckerfreundliche Ernährung verstärkt in den Fokus der Menschen. 51 Prozent der befragten Fachleute sehen diesen Trend stark im Kommen. Besonders bei jungen Menschen besteht großes Interesse an dem Thema und in den sozialen Netzwerken entsteht eine wachsende Community. Parallel dazu erlebt der Proteinmarkt einen Aufschwung. Der ‚High Protein'-Trend hat den gesamten Food-Sektor erfasst.

Alkohol, das lange Zeit selbstverständliche Party-Must-have, verliert in gesundheitsbewussten Kreisen der Gesellschaft an Bedeutung. Gesundheit, bessere Verträglichkeit und Genuss ohne Kater stehen im Vordergrund.

44 Prozent der Fachleute erwarten zudem eine weitere Verstärkung des Trends „Terrapy”, also eine Rückkehr zum Selbermachen und Naturbelassenen. Ihrer Einschätzung zufolge entwickelt sich das Kochen, Backen und Fermentieren zu einem bewussten Statement für Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Die Entwicklung weg von drei Hauptmahlzeiten hin zu flexibleren, kleineren und qualitativ hochwertigen Mahlzeiten über den Tag verteilt nennt die Foodtrendforscherin Hanni Rützler „Snackification”. Diese neue Esskultur entspricht dem Bedürfnis nach schnellen, aber gesunden Ernährungsoptionen im Alltag. Diesem Trend sprechen 34 Prozent der Ernährungsprofis eine wachsende Bedeutung zu. 28 Prozent der befragten Content Creator erwarten hier allerdings einen Rückgang in den kommenden Jahren.

Und last but not least wächst der Trend zu Achtsamkeit auch in der Ernährung. Es geht dabei nicht nur um das „Was“, sondern um das „Wie“: bewusstes Essen ohne Ablenkung, mit Wertschätzung für die Nahrung und einem besseren Gespür für die eigenen Körpersignale. Laut 30 Prozent der befragten Experteninnen und Experten wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verstärken. 

Fazit

Zunehmend mehr Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereit für Veränderung. Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um bewussten Genuss und eigenverantwortliche Gesundheitsentscheidungen. In einer Welt im Wandel ist Ernährung eine Chance, die Gesundheit zu fördern, die Umwelt zu schützen und das eigene Leben zu bereichern.

Die 10 Ernährungstrends 2023

Bereits für den Trendreport Ernährung 2023 prophezeiten die Expertinnen und Experten: Eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung ist die zentrale Entwicklung der nächsten Jahre. Der Flexitarismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. 

Quelle: Nutrition Hub

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