Triptane sind am effektivsten

(kib) Bei einer akuten Migräneattacke helfen Triptane am besten. Das bestätigt eine aktuelle Metaanalyse. Auch neuere Migränemedikamente waren nicht überlegen.

30.09.2024

Mann hält sich den Kopf
© Foto: 9nong / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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In Europa sind sieben verschiedene Triptane zur Behandlung akuter Migräneattacken zugelassen und verfügbar. In den vergangenen Jahren wurden zusätzlich neue Migränemittel (Ditane, Gepante) entwickelt. Nun hat ein internationales Forscherteam erstmalig die verschiedenen Schmerz- und Migränemittel miteinander verglichen.

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Umfangreiche Studie

Die Netzwerk-Metaanalyse hat die Ergebnisse von 137 randomisierten und kontrollierten Studien mit insgesamt 89.445 Patientinnen und Patienten ausgewertet. In diesen wurden 17 verschiedene Medikamente oder Placebos zur Therapie von akuten Migräneattacken eingesetzt.

Für die Wirksamkeit wurde herangezogen, wie viele Patientinnen und Patienten zwei Stunden nach Einnahme des entsprechenden Medikaments vollständig schmerzfrei waren. Ein weiteres Erfolgskriterium war der Prozentsatz derjenigen, bei denen sich die Kopfschmerzen in den zwei Stunden nach Einnahme deutlich besserten.

Die Besserung war definiert als ein Rückgang von schweren oder mittelschweren Kopfschmerzen zu leichten oder keinen Kopfschmerzen. Daneben wurden auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen erfasst.

Sieben Triptane

Die Triptane Almotriptan, Naratriptan und Sumatriptan gibt es auch ohne Rezept als OTC-Varianten in der Packungsgröße 2 Stück. Rizatriptan wurde in der 5- mg-Dosierung aus der Verschreibungspflicht entlassen – ein Produkt ist jedoch noch nicht verfügbar.

Grundsätzlich verschreibungspflichtig sind die drei Triptane Eletriptan, Frovatriptan und Zolmitriptan.

Sumatriptan als Referenzsubstanz

Als Referenzsubstanz für die große Metaanalyse diente Sumatriptan. Dabei handelt es sich nach Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie um das Triptan, das in der Gruppe der Arzneimittelgruppe in Deutschland mit großem Abstand am häufigsten verschrieben wird.

Für den Endpunkt „schmerzfrei nach zwei Stunden“ war das wirksamste Medikament Eletripan, gefolgt von Rizatriptan, Zolmitriptan und Sumatriptan.

Die neueren Migränemittel Lasmiditan und Gepante waren diesbezüglich weniger wirksam als die Triptane. Ihre Wirksamkeit war vergleichbar mit Acetylsalicylsäure oder anderen nicht steroidalen Antirheumatika. Am wenigsten wirksam war Paracetamol.

Im Hinblick auf den Endpunkt „Besserung der Kopfschmerzen nach zwei Stunden“ waren Triptane ebenfalls überlegen. Sie waren wirksamer als die neuen Migränemittel und die traditionellen Schmerzmittel.

Praktische Konsequenzen

„Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Metaanalyse ist, dass wir in Deutschland deutlich mehr Migränepatientinnen und -patienten mit den sehr wirksamen und sicheren Triptanen behandeln sollten. Dies gilt insbesondere für die, bei denen Schmerzmittel wie Paracetamol oder nicht steroidale Antirheumatika nicht oder nicht ausreichend wirksam sind. Eine Information, die für Betroffene, aber auch die Ärzteschaft relevant ist,“ erklärt DGN-Generalsekretär Prof. Peter Berlit.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie

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