Tuberkulose bleibt die infektiöse Todesursache Nummer 1

(kib) Inzidenz und Mortalität der Tuberkulose gehen einem WHO-Report zufolge weltweit zurück. Die für 2020 angestrebten Ziele sind trotzdem außer Reichweite.

21.10.2019

Arzt hält Schild mit Aufschrift Tuberkulose (Schwindsucht) in der Hand
© Foto: Coloures-Pic / stock.adobe.com
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Insgesamt 1,5 Millionen Menschen, also 4000 Menschen pro Tag, sind dem diesjährigen Globalen Tuberkulose-Report der WHO zufolge im Jahr 2018 an der Erkrankung gestorben. Das sind rund 100000 weniger als im Vorjahr, Tuberkulose (Tb) gehört damit dennoch weiter zu den zehn führenden Todesursachen.

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Die Zahl der Neuerkrankungen 2018 wird von der WHO auf weltweit zehn Millionen geschätzt, das entspricht einem Rückgang um zwei Prozent gegenüber 2017. Fast jeder neunte Erkrankte ist ein Kind unter 15 Jahren, neun Prozent gehören zur Risikogruppe der HIV-Infizierten.

Zwei Drittel aller neuen Tb-Fälle stammen aus nur acht Ländern: Indien, China, Indonesien, den Philippinen, Pakistan, Nigeria, Bangladesch und Südafrika. Während in den Staaten mit hohem Einkommen letztes Jahr pro 100000 Einwohner weniger als zehn neue Tb-Fälle auftraten (Deutschland: 7,3), waren es in den 30 Ländern mit der höchsten Krankheitslast 150 bis 400 und in wenigen Ländern wie den Philippinen, Mosambik oder Südafrika sogar mehr als 500 Fälle.

Von den geschätzt zehn Millionen Neuerkrankten wurden nur sieben Millionen den nationalen Behörden gemeldet und hatten Zugang zu einer geeigneten Behandlung. Das bedeutet laut WHO zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber 2017, heißt aber auch, dass es immer noch eine riesige Lücke gibt: Bei rund drei Millionen Menschen wurde die Tb entweder nicht gemeldet oder nicht einmal diagnostiziert.

Die Behandlung der Tb führte im Jahr 2017 (neuere Daten lagen nicht vor) bei 85 Prozent aller Neuerkrankten zu einer Heilung. Deutlich schlechter sah es bei den Patienten mit resistenten Erregern aus: Diese Patientengruppe umfasste fast eine halbe Million Menschen, mit dem höchsten Anteil in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.

Quelle: Ärzte Zeitung

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