Überflüssig: Nahrungsergänzungsmittel für Freizeitsportler
Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, weil sie glauben, dass die Produkte die Gesundheit fördern. Das ging 2016 aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen hervor.
Vor allem Sportler denken häufig, dass sie ein Extra an Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen brauchen, um gute Leistungen zu bringen. Das gilt aber nur in Ausnahmefällen wie etwa für Leistungssportler in intensiven Trainings- und Wettkampfphasen.
„Freizeitsportler können ihren Bedarf an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen mit einer ausgewogenen Ernährung problemlos abdecken“, sagt Wiebke Franz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen.
Rechtlich zählen Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln, für deren Sicherheit der Hersteller oder Inverkehrbringer verantwortlich ist. Anders als Medikamente werden sie nicht auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft. Bei längerer hoch dosierter Einnahme sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen.
Wie eine Marktuntersuchung der Verbraucherzentralen zu Magnesiumpräparaten gezeigt hat, kommen Überdosierungen häufig vor. Grundsätzlich sind auch immer Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.
Besonders riskant ist der Einkauf von Produkten im Internet, für Sportler unter anderem wegen möglicher Verunreinigungen mit Dopingsubstanzen. Wer dennoch zu Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Netz greifen will, sollte zumindest Produkte wählen, die auf Dopingsubstanzen geprüft sind.
Da hilft ein Blick auf die Kölner Liste, die jedoch keine allgemeine Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist. An erster Stelle sollte immer ein Check beim Arzt oder Ernährungsberater stehen, ob tatsächlich ein zusätzlicher Bedarf an Nahrungsergänzung besteht, den eine Ernährungsumstellung nicht abdecken kann.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen