Umfrage: Corona hinterlässt Spuren
Für den Report befragte das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Stada Arzneimittel AG mehr als 30000 Befragten in 15 europäischen Ländern. Dabei ging es unter anderem um die Frage, wie die Pandemie die Europäer in Gesundheitsfragen verändert hat. Die Ergebnisse der repräsentative Umfrage wurden im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz am 17. Juni 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Vergleich zum Vorjahr sind demnach 71 Prozent der Europäer mit ihrem Gesundheitssystem zufrieden – ein leichter Rückgang von drei Prozent. In Deutschland zeichnet sich ein anderer Trend ab: Hier stieg der Zuspruch zum Gesundheitssystem von 80 auf 82 Prozent an.
Eine weitere Wendung nimmt das Thema Fernbehandlung: Nach einem Jahr Corona würden weniger Deutsche die Sprechstunde per Webcam in Betracht ziehen als noch 2020. Damals waren 63 Prozent offen dafür, heute sind es nur noch 56 Prozent. Europaweit wird der Unterschied sogar noch deutlicher: Trotz Digitalisierungs-Boom zeigt sich eine Abnahme von ganzen 13 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Wunsch der Europäer nach persönlicher Interaktion mit dem Arzt von elf Prozent auf 24 Prozent in diesem Jahr mehr als verdoppelt.
Großes Vertrauen in Ärzte und Apotheker
Ärzte sind für 73 Prozent der Deutschen die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen – damit liegen sie genau im Europadurchschnitt. Auf Platz zwei folgen Apotheker mit 63 Prozent. Interessanterweise vertraut gerade einmal jeder Zweite (55 %) Wissenschaftlern, wenn es um Gesundheitsthemen geht – eine spannende, wenngleich alarmierende Erkenntnis, insbesondere im Zusammenhang mit der Pandemie.
Ärzte verdanken ihre hohe Wertschätzung möglicherweise auch ihrem unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen die Pandemie: 79 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass ihnen zusammen mit dem Pflegepersonal der größte Dank für ihren Einsatz im Kampf gegen Corona gebührt.
Corona hinterlässt Spuren
Europaweit haben Lockdowns und Co. erhebliche Auswirkungen gehabt: Nicht nur auf den Alltag, sondern insbesondere auch auf die psychische Gesundheit. In Deutschland zeigt sich ein ambivalentes Bild: 28 Prozent fühlen sich gestresster als vor der Pandemie, rund jeder Fünfte (19 %) leidet unter Angstzuständen.
Im europaweiten Vergleich ist das noch ein relativ gutes Ergebnis: Insgesamt geben 29 Prozent der Befragten an, durch Corona ängstlicher geworden zu sein, 15 Prozent haben Schlafprobleme bekommen. Gleichzeitig sind sich 36 Prozent der Deutschen sicher, durch Corona keinerlei Veränderungen ihres mentalen Wohlbefindens festgestellt zu haben.
Zwei Trends ziehen sich dennoch über Ländergrenzen hinweg: Frauen haben nach eigenem Empfinden unter der Pandemie mehr gelitten als Männer und junge Europäer sind häufiger von psychischen Auswirkungen betroffen als Menschen über 35 Jahren.
Mund-Nasen-Schutz auch künftig Teil des Alltags
Hygienemaßnahmen aller Art haben während der Pandemie eine noch nie dagewesene Rolle in unserem Leben gespielt. Die Deutschen wollen diese nach der Pandemie nicht einfach aufgeben: 45 Prozent geloben, sich weiterhin regelmäßig die Hände zu waschen, rund jeder Dritte (34 %) plant, den empfohlenen Mindestabstand zu anderen einzuhalten und jeder fünfte Deutsche will in der Öffentlichkeit sogar weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Stationäre Apotheke bleibt vorerst wichtigste Anlaufstelle
Bei allen Veränderungen, die die vergangenen Monate mit sich gebracht haben, brauchen die Deutschen ein wenig Kontinuität: Obwohl 17 Prozent von ihnen während der Pandemie rezeptfreie Medikamente vermehrt online bestellt haben, würde rund jeder Dritte (32 %) dafür weiterhin am liebsten in die stationäre Apotheke gehen, wenn er die freie Wahl hätte – also wenn er beispielsweise auch in Drogerie oder Supermarkt rezeptfreie Medikamente bekäme.
Beim Kauf von Medikamenten zeigen sich die Deutschen zukunftsbewusster als andere Nationen: Knapp jeder Dritte (32 %) achtet besonders auf eine nachhaltige Verpackung – europaweit trifft das nur auf 25 Prozent zu. Dieser Aspekt wird in Deutschland nur knapp vom Vertrauen in bekannte Marken übertrumpft (34 %).
Quelle: STADA Arzneimittel AG