Urlaubsmitbringsel

(kib) Der weltweite Tourismus hat einen wesentlichen Anteil an der Verbreitung multiresistenter Erreger, etwa der ESBL-bildenden Bakterien. Dies bestätigt erneut eine aktuelle Veröffentlichung, berichtet das Centrum für Reisemedizin.

01.11.2016

kleines Mädchen hockt am Strand und schreibt das Wort Urlaub in den Sand
© Foto: koi88 / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Demnach kehrten 34 Prozent der international Reisenden, die zuvor frei von ESBL-bildenden Bakterien waren, mit einem Befall dieser Keime in ihre Heimatländer zurück; bei 11,3 Prozent waren sie selbst nach zwölf Monaten in der Heimat noch nachweisbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erreger von Reiserückkehrern an ein Haushaltsmitglied übertragen werden, liegt bei rund zwölf Prozent.

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In Südostasien, Zentralasien und Nordafrika ist das Risiko, sich ESBL-bildende Keime einzufangen, besonders hoch. Es erhöhte sich der Studie zufolge zudem, wenn Reisende unterwegs Antibiotika eingenommen oder an Reisedurchfall gelitten hatten. Auch Menschen, die an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden, tragen ein höheres Risiko, auf Reisen multiresistente Keime zu erwerben.

ESBL-bildenden Bakterien, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sind, müssen nicht per se krank machen. "Für viele Träger werden diese Keime nie zum Problem - es ist bis zu einem gewissen Grad sogar normal, dass wir alle multiresistente Bakterien in uns tragen", erklärt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. "Wenn die Erreger aber auf abwehrgeschwächte, kranke, frisch operierte oder ältere Menschen treffen, können sie zu einem massiven Problem werden." Bei diesen Personengruppen können sie verschiedene Infektionen auslösen, die wegen der Resistenz des Keims nur schwer zu behandeln sind.

Da die meisten Keime  über die Hände übertragen werden, sollten international Reisende während und nach der Reise auf besonders sorgfältige Hygiene achten. Das schütze gefährdete Personen im Umfeld bis zu einem gewissen Grad, so Jelinek.

Quelle: Centrum für Reisemedizin

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