Vergleich mit Artikeln aus der Drogerie

PTA Gülcan Ergül berichtet für DAS PTA MAGAZIN aus ihrem Alltag in der Adler Apotheke in Witten.

03.06.2019

Schilder mti Apotheke und Drogerie in gegensätzliche Richtungen
© Foto: Coloures-Pic / stock.adobe.com [M]
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Kunden zu beraten, die die Präparate in Drogerien gekauft haben, empfinde ich als unfein. Man kann sich dem nicht ganz entziehen und die Kunden wieder wegschicken. Jedoch kann man dem Kunden darlegen, dass z. B. bei einem Magnesium-Präparat die Qualität, Konzentration, chemische Verbindung und somit die Wertigkeit nicht bekannt sind. Es ist schwierig und auch falsch, jemanden in Bezug auf ein unbekanntes Nahrungsergänzungsmittel zu beraten.

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Da frage ich die Kunden vorsichtig und höflich, ob sie denn in dem jeweiligem Geschäft keine Mitarbeiter nach der Anwendung gefragt haben, weil diese sich ja besser mit ihren Produkten auskennen als wir, um einen Denkanstoß mitzugeben. Jedoch Vorsicht, gerade weil man es nicht kennt, sollte man es auch nicht bewerten.

Nach all der Auflistung der wichtigen Punkte, die ein wirksames Produkt ausmachen, erkennen die Kunden in der Regel, dass es einen (großen) Unterschied zwischen den Präparaten in der Apotheke und denen in den Drogerien gibt. Es geht nämlich nicht nur um den Inhalt und die Konzentration, die jeder Laie auf Anhieb erkennt und von der Verpackung abliest.

Insbesondere bei Tees und Kräutern ist auch die Frage, wie viel von der eigentlichen Blüte selbst oder den Blättern tatsächlich in dem Tee enthalten sind und keine Stängel oder sonstiges. Der Anbau, die Ernte, die Verwertung der Drogen tragen zum Unterschied und zum Preis bei. Etwas mehr Details und Aufklärung statt „Qualitätsunterschied" als Argument zu liefern, sorgen für besseres Verständnis beim Gegenüber.

Diese Informationen kann man den Kunden so auf den Weg geben.

Es gibt auch andere Fallbeispiele wie z.B. Halsschmerztabletten, Sonnenschutzmittel. Wir kennen nicht immer die angebotenen Produkte, den enthaltenen Wirkstoff bzw. die Wirkintensität, auch wenn es der gleiche Wirkstoff ist, der den erwünschten Effekt erzielen soll.

Ein banales Beispiel: Man kauft ja auch kein Fleisch für einen „Unter-Wert-Preis“. Es ist ja nicht immer so, dass man lediglich für die Marke bezahlt. Es gibt bewusst ein Patent, weil sehr viel Arbeit, Recherchen, Studien und Fleiß dahinter stecken.

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