Verschreibungspflichtige Medikamente ohne Arztbesuch

In einer Stichprobe hat "Markt" bei sechs verschiedenen Online-Arzt-Portalen verschreibungspflichtige Medikamente bestellt, darunter auch Opiate. Bei allen Anbietern wurden nur schriftlich per Fragebogen das Problem und der Gesundheitszustand abgefragt – Videochat oder Telefonat waren nicht nötig. Trotz erfundener Angaben und Identität kamen die Medikamente alle nach wenigen Tagen an.
Bei allen Medikamenten handelte es sich um Präparate, die nach Einschätzung von Prof. Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, eine Beratungssituation und/oder Nachbetreuung benötigen.
Verschrieben wurden die Medikamente von Ärzten mit irischer oder, im Fall des Opiates, bulgarischer Zulassung. Ärztinnen oder Ärzte aus Deutschland waren nicht dabei.
Auf Anfrage von "Markt" berufen sich die Online-Portale auf die Rechtsgrundlagen, die eine Fragebogenbehandlung durch EU-Ärzte ermöglichen. Es würden nur bestimmte Krankheitsbilder behandelt. Zudem würde das deutsche Gesetz "keinen Ausschluss für eine fragebogengestützte Anamnese" kennen.
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Quelle: krankenkassen direkt