Verunreinigtes Valsartan: Studie findet kein erhöhtes Krebsrisiko
Um den Zusammenhang zwischen NDMA-verunreinigtem Valsartan und dem Risiko für Krebs zu untersuchen, werteten die Wissenschaftler Krankenkassenroutinedaten von mehr als 25 Millionen AOK-Versicherten aus. Bei der Analyse von Leberkrebs nach Verschreibung von NDMA-verunreinigtem Valsartan stellte die Studie ein statistisch signifikantes, wenngleich auch gering erhöhtes Risiko fest. Eine direkte Kausalität lässt sich daraus jedoch nicht ableiten und sollte weiterhin erforscht werden. Ebenso legt die Studie nahe, potenzielle Langzeiteffekte durch NDMA-verunreinigtes Valsartan weiter sorgfältig zu beobachten.
Die Stärke der Studie liegt zwar in der Stichprobengröße von rund 781 000 Personen, beruht allerdings auf Krankenkassenroutinedaten. Besondere Störfaktoren wie Rauchen, Ernährungsgewohnheiten oder genetische Prädisposition konnten daher nicht berücksichtigt werden. Auch konnten mittel- und langfristige Krebsrisiken aufgrund des begrenzten Beobachtungszeitraums noch nicht untersucht werden.
Rückrufe waren vorsorglich
Mitte 2018 bis Anfang 2019 gab es für einige Valsartan-, Irbesartan- und Losartan-haltige Arzneimittel Rückrufe bestimmter Chargen auf Ebene der Apotheken. Diese Rückrufe wurden von den Firmen vorsorglich, das heißt ohne Vorliegen entsprechender Messwerte, oder aufgrund erhöhter Messwerte für Nitrosamine durchgeführt. Die betroffenen Arzneimittel-Chargen sind seit 2019 nicht mehr auf dem Markt. Das BfArM hatte zum damaligen Zeitpunkt für diese betroffenen Chargen eine Umstellungsempfehlung abgegeben. Die Liste der seinerzeit betroffen Chargen ist über die Website der ABDA abrufbar.
Quelle: BfArM