Verwechslung von Fentanyl-Nasenspray endet tödlich

(cnie) Nachdem ein 28-jähriger Mann das Fentanyl-Nasenspray (Instanyl®) seiner Freundin mit einem Schnupfenspray verwechselt hat, ist er an den Folgen gestorben. Das berichtet die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkDÄ).

28.01.2020

kub_12_2019_nasen
© Foto: AnnaDrozdova / Getty Images / iStock
Anzeige

Nach Verabreichung von vermutlich zwei bis vier Sprühstößen à 200 µg Fentanyl kam es zu Atemdepression, Bewusstlosigkeit und Erbrechen. Bei Eintreffen der Rettungskräfte musste der Patient reanimiert werden. Letztlich starb er an den Folgen einer massiven Aspiration.

Aktueller Podcast

Instanyl® ist zugelassen zur Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Erwachsenen, die eine Opioid-Basistherapie gegen Tumorschmerzen erhalten. Auf die Gefahr der Anwendung des Nasensprays durch andere Personen – insbesondere durch Kinder – wird in den Produktinformationen und dem Schulungsmaterial zu Instanyl® ausdrücklich hingewiesen.

Kindersichere Verpackung

Es soll stets in der mitgelieferten, kindersicheren Verpackung aufbewahrt werden. Im berichteten Fall wurde Fentanyl gegen Schmerzen bei Sichelzellanämie angewendet. Vermutlich haben Sprachprobleme bei Migrationshintergrund zu der Verwechslung beigetragen.

Patienten und ggf. deren Angehörige sollten bei der Verordnung und Abgabe von Fentanyl-Nasenspray (das auch als Rezepturarzneimittel hergestellt wird) auf die Risiken einer Verwechslung und versehentlichen Verabreichung aufmerksam gemacht werden. Das Schulungsmaterial sollte ausgehändigt und soweit wie möglich sichergestellt werden, dass die Informationen zur sicheren Anwendung verstanden wurden.

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *