Vitamin D: Nicht zur Primärprävention
Wie die Ärzte Zeitung berichtet, wurde die neue S3-Leitlinie auf dem 32. Jahreskongress der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin vorgestellt. Sie soll Ende dieses Jahres veröffentlicht werden und Ärztinnen und Ärzten in ihrem Entscheidungsmanagement rund um Vitamin D helfen.
Auszüge aus der S3-Leitlinie
Dr. Katharina Schmalstieg-Bahr, Allgemeinmedizinerin am Universitätsklinikum Hamburg und Mitautorin der S3-Leitlinie „Beratung zur Vitamin D Substitution“, stellte einige der geplanten Empfehlungen auf dem Kongress vor.
Bei wenigen Indikationen auf Rezept
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) legt in der Anlage I zum Abschnitt F der Arzneimittel-Richtlinie fest, bei welchen Indikationen die Kosten von der GKV übernommen werden. Das ist zum Beispiel eine manifeste Osteoporose, eine Steroidtherapie oder bei einer Bisphosphonat-Behandlung.
In allen anderen Fällen müssen die Kosten für Vitamin-D-Präparate von den Patienten selbst getragen werden.
Diesen zufolge sollte bei erwachsenen Personen ohne relevante Vorerkrankungen die Vitamin-D-Versorgung (nach Serumkonzentration von 25-[OH]-D) wie folgt klassifiziert werden:
- < 12 ng/mL: Vitamin-D-Defizienz mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Osteomalazie oder Osteoporose
- 12 - < 20 ng/mL: Vitamin-D-Insuffizienz mit möglicherweise negativem Einfluss auf die Knochengesundheit
- > 20 ng/mL: ausreichende Versorgung,
- > 50 ng/mL: Überversorgung mit dem Risiko negativer gesundheitlicher Folgen (z. B. Hyperkalzämie mit Herzrhythmusstörungen, Nephrolithiasis, Nephrokalzinose).
Ohne Vorerkrankungen keine Status-Bestimmung
Darüber hinaus sollte der geplanten Leitlinie zufolge keine Bestimmung der Serumkonzentration von 25-[OH]-D veranlasst werden, wenn Erwachsene weder relevante Vorerkrankungen noch medizinische Risikofaktoren oder ein typisch osteologisches Beschwerdebild aufweisen.
Vitamin-D-Präparate sollten zudem nicht zur Primärprävention von Erkrankungen bei erwachsenen Personen ohne relevante Vorerkrankungen und ohne Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel empfohlen werden.
Quelle: Ärzte Zeitung