Vitamin D – sinnvoll oder überflüssig?
Wie es in der Stellungnahme heißt, trägt die körpereigene Bildung bei ausreichender Sonnenlichtbestrahlung zu 80 bis 90 Prozent zur Vitamin-D-Versorgung bei. Allerdings werden nicht immer ausreichende Vitamin-D-Spiegel durch die körpereigene Bildung erreicht.
Supplemente für Risikogruppen
Eine gute Versorgung liegt bei Serumwerten ab 50 Nanomol pro Liter oder 20 Nanogramm pro Milliliter vor. Um diese Spiegel zu erreichen, kann eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin D für bestimmte Risikogruppen, insbesondere in den Wintermonaten, sinnvoll sein, heißt es in der Stellungnahme.
Zu den Risikogruppen für eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung gehören:
- Personen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten (können) oder – etwa aus kulturellen oder religiösen Gründen – nur mit gänzlich bedecktem Körper nach draußen gehen.
- Menschen mit einer dunklen Hautfarbe, da sie durch den hohen Gehalt des Hautpigments Melanin weniger Vitamin D bilden können als Menschen mit heller Haut.
- Ältere Menschen, weil die Vitamin-D-Bildung im Alter deutlich abnimmt.
800 IE täglich
Wer Vitamin D ergänzen möchte, sollte auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 Mikrogramm Vitamin D (800 IE) pro Tag zurückgreifen. Diese Dosis ist auch bei einer langfristigen Einnahme und unter Berücksichtigung weiterer Vitamin-D-Quellen (z. B. angereicherte Lebensmittel) nicht mit gesundheitlich bedenklichen Effekten verbunden.
Mit dieser Dosis lässt sich gänzlich ohne Sonnenbestrahlung der Haut im Allgemeinen eine adäquate Vitamin-D-Serumkonzentration von 50 Nanomol pro Liter (20 ng/ml) erreichen.
Steckbrief Vitamin D
Ein guter Vitamin-D-Status scheint aus gesundheitlicher Sicht von Vorteil zu sein. Die unkritische Einnahme hingegen nicht. Die wichtigsten Fakten haben wir für Sie im Steckbrief Vitamin D zusammengestellt.
Hochdosiert nur unter ärztlicher Kontrolle
Die Einnahme hochdosierter Vitamin-D-Präparate sollte dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. In einigen klinischen Studien wurde zum Beispiel bei täglicher Gabe von zusätzlich 100 Mikrogramm (4.000 IE) Vitamin D über längere Zeit im Vergleich zur Kontrolle eine stärkere Abnahme der Knochendichte bei älteren Frauen, eine Erhöhung des Sturzrisikos sowie eine Verschlechterung der Herzfunktion bei herzkranken Menschen beobachtet.
Nach Aufnahme exzessiv hoher Dosen wurde in Fallberichten über Vitamin-D-Vergiftungen bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen berichtet, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten.
Quelle: BfR