Vorsicht im Umgang mit Polyamid-Küchenutensilien

(kib) Kochlöffel, Pfannenwender oder Schneebesen: Küchenhelfer aus Polyamid (PA) leisten beim Backen, Braten und Kochen wertvolle Dienste. Bestandteile des Kunststoffes können jedoch in die Lebensmittel übergehen und somit vom Verbraucher verzehrt werden. Experten raten daher, den Kontakt der Utensilien mit heißen Lebensmitteln so kurz wie möglich zu halten.

23.09.2019

Altes Kochbuch mit Kochlöffel aus Holz
© Foto: henryart / stock.adobe.com
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Bei den übergehenden Bestandteilen handelt es sich um Oligomere. Dies sind Verbindungen, die sich aus wenigen gleichartigen Molekülen einfacher Kunststoffbausteine zusammensetzen. Sie entstehen unbeabsichtigt bei der Kunststoffherstellung. Einige Oligomere können aufgrund ihrer geringen Größe aus dem Kunststoff in Lebensmittel übergehen.

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In einer Stellungnahme hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Oligomere aus zwei verschiedenen Polyamiden betrachtet, die hauptsächlich für die Herstellung von Küchenutensilien verwendet werden. Hierbei handelt es sich um PA 6 (Ausgangschemikalie Caprolactam) und PA 6,6 (Ausgangschemikalien Adipinsäure und Hexamethylendiamin).

Basierend auf neuen Daten zur Toxizität verschiedener zyklischer PA-Verbindungen stufen die Experten die Verbindungen nicht als genotoxisch ein. Dennoch treten in hohen Dosen gesundheitliche Effekte in der Leber und der Schilddrüse auf, die auf die Verstoffwechslung zurückzuführen sind.

Das BfR rät daher, auf eine Minimierung des Überganges von PA-Oligomeren schon bei der Herstellung der Utensilien zu achten. Verbrauchern empfehlen die Experten, bei der Verwendung von PA-Küchenhelfern den Kontakt mit Lebensmitteln, insbesondere bei hohen Temperaturen (größer als 70 °C) so kurz wie möglich zu halten.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

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