Was bringen Verbände und Cremes gegen Dekubitus?
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In die systematische Literaturübersicht der Cochrane-Forschungsgruppe waren 51 Studien eingeflossen, an denen insgesamt 13.303 Pflegebedürftige mit hohem Risiko für die Entwicklung eines Druckgeschwürs beteiligt waren.
33 Studien waren neueren Datums, sie stammten aus dem Zeitraum zwischen 2018 (dem Erscheinungsjahr des letzten Cochrane-Reviews zum Thema) und 2022, heißt es auf springermedizin.de.
Geringe bis sehr geringe Evidenz
In insgesamt 20 Gegenüberstellungen hatte man verschiedene Verbände sowie topische Mittel (Cremes, Lotionen oder Öle) gegeneinander beziehungsweise mit dem Verzicht auf die entsprechende Maßnahme verglichen.
Laut dem Studienteam um Professor Declan Patton von der University of Medicine and Health Sciences in Dublin war die Evidenz über alle Vergleiche hinweg „gering bis sehr gering“.
Die Ergebnisse der verschiedenen Studien seien sehr inkonsistent und von hoher Unsicherheit geprägt gewesen. Die meisten Beteiligten seien sich wahrscheinlich im Klaren darüber gewesen, womit sie behandelt wurden. Und schließlich seien einige Studien zu klein, um daraus verlässliche Schlüsse ziehen zu können.
Aus der generellen Unsicherheit aufgrund der Studienlage ziehen Patton und Kollegen folgenden Schluss: „Wir wissen nicht, ob Verbände oder topische Substanzen (inkl. verschiedener Cremes, Lotionen oder Öle) irgendeinen Unterschied im Hinblick darauf machen, wie häufig Personen mit entsprechendem Risiko Druckgeschwüre entwickeln“.
Gesichert präventiv
Effektiv verhindert werden könnten Letztere durch Maßnahmen wie:
- Fördern der Eigenbewegung (Mobilisation)
- regelmäßiges Umlagern
- Auswahl der richtigen Unterlage
- ausgewogene Ernährung
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- regelmäßige Hautkontrolle
Quelle: springermedizin.de