Welt-AIDS-Tag

(kib) „HIV/AIDS ist weiterhin ein Gesundheitsrisiko in Deutschland“, das betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), anlässlich der neuen RKI-Schätzung zum HIV/AIDS-Geschehen in Deutschland.

01.12.2016

HIV in bunten Pillen geschrieben.
© Foto: verve / stock.adobe.com
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Demnach lebten Ende 2015 rund 84700 Menschen in Deutschland mit HIV. Etwa 3200 Menschen haben sich in Deutschland 2015 neu mit HIV-infiziert, die Zahl ist gegenüber den Vorjahren unverändert.

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Die am stärksten von HIV betroffene Gruppe sind weiterhin Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Von den 3200 Neuinfektionen im Jahr 2015 erfolgten 2200 bei MSM, diese Zahl sinkt seit einigen Jahren leicht, 750 wurden auf heterosexuellem Wege übertragen, 250 bei intravenösem Drogenkonsum.

Im Jahr 2015 gab es geschätzte 460 Todesfälle bei HIV-Infizierten. Von den 84700 HIV-Infizierten wissen geschätzte 12600 nichts von ihrer Infektion. Mit Spätdiagnosen sind höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten verbunden; zudem kann die Infektion unbeabsichtigt weitergegeben werden. Daher müssen Barrieren für die Testung auf HIV und andere sexuell übertragene Infektionen identifiziert und abgebaut werden.

Circa 60700 HIV-Infizierte werden mit antiviralen Medikamenten behandelt. Daraus lässt sich ableiten, dass fast 11000 HIV-Infizierte zwar von ihrer Infektion wissen, aber keine Medikamente nehmen. Zugangsbarrieren müssen daher erkannt und beseitigt werden.

Unter den 84.700 Menschen mit HIV in Deutschland sind etwa 11750 Personen mit einer Herkunft aus dem Ausland, die sich auch im Ausland mit HIV infiziert haben. Die größte Gruppe sind 6300 in Afrika erworbene Infektionen, hier dominieren Infektionen über heterosexuelle Kontakte, bei den 2700 in anderen Ländern Europas erworbenen Infektionen dominieren MSM und intravenös Drogen Gebrauchende, die übrigen Infektionen wurden in Asien, Amerika und Australien erworben.

Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren, heißt es von Seiten des RKI. Weitere Informationen finden sich im Internet

Quelle: RKI

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