Weniger Antibiotika in der Veterinärmedizin

(cnie) Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2019 erneut zurückgegangen. Erfreulich ist laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 gesunken sind.

04.08.2020

Schwein
© Foto: dusanpetkovic / Getty Images / iStock
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Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 670 Tonnen Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Die Hauptabgabemengen bildeten wie in den Vorjahren Penicilline mit etwa 264 Tonnen. Bei allen von der Weltgesundheitsorganisation als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen eingestuften Antibiotikaklassen wurde 2019 im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion erreicht. Die Abgabemenge der Fluorchinolone ist im Vergleich zum Vorjahr um ca. 1,7 Tonnen gesunken, die der Cephalosporine der 3. und 4. Generation um 0,5 Tonnen.

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Der Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin dient dazu, kranke Tiere zu behandeln und gleichzeitig die Verbraucher vor Zoonosen (auf Menschen übertragbare Tierkrankheiten) und gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln zu schützen. Die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika stellt eine globale Bedrohung in der Human- und Veterinärmedizin dar. Der Transfer von antibiotikaresistenten Bakterien und/oder der Transfer von Resistenzgenen zwischen Mensch und Tier sind wechselseitig möglich.

Seit dem Jahr 2011 muss die pharmazeutische Industrie erfassen, welche Mengen an Tierarzneimitteln, insbesondere Antibiotika, sie jährlich an Tierärzte abgeben und diese Daten an ein zentrales Register melden. Das Register wird seit Mai 2020 beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn geführt, zuvor war das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) zuständig. Das BVL in Berlin nimmt die jährliche Auswertung der Daten vor.

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

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