Wer jünger aussieht, bleibt gesünder

(kib) Wer das Glück hat jünger auszusehen als er tatsächlich ist, hat einer Studie zufolge wohl auch weniger altersbedingte Erkrankungen. Allerdings muss einschränkend gesagt werden, dass das Studiendesign es nicht erlaubt, auf Kausalität zu schließen.

02.03.2023

Gesicht einer Frau jung und gealtert
© Foto: pfluegler photo / Stock.adobe.com /Symbolbild mit Fotomodell)
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Für die aktuelle Analyse konzentrierten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom University Medical Center Rotterdam auf das Gesicht: Sie nutzen für die Querschnittsanalyse Daten der Rotterdam-Studie mit einer niederländischen Kohorte. Einbezogen wurden knapp 2.700 Personen mit einem medianen Alter von 66 Jahren. Mehrere Teammitglieder schätzten deren Alter anhand von Gesichtsfotos in Fünf-Jahres-Kategorien, dann wurde die Differenz zwischen dem median wahrgenommenen und dem tatsächlichen Alter berechnet.

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Um 24 Prozent verringertes Osteoporoserisiko

Ein um fünf Jahre jüngeres Aussehen als das chronologische Alter war mit einem um 24 Prozent niedrigeren Risiko für Osteoporose, einem um 15 Prozent geringeren COPD-Risiko, einem um 16 Prozent verringerten Risiko für Katarakte und weniger altersbedingtem Hörverlust assoziiert. Gleichzeitig ging es mit besseren kognitiven Fähigkeiten einher. Zwischen Aussehen und kardiovaskulären oder renalen Erkrankungen entdeckte die Arbeitsgruppe dagegen keine Korrelationen.

Liegt es an der Zellalterung?

„Die Studie weist darauf hin, dass sowohl die körperliche als auch die kognitive Gesundheit mit dem Erscheinungsbild des Gesichts zusammenhängen“, fassen die Forschenden zusammen. Ein älter wirkendes Gesicht und Gesichtsfalten seien mit einer erhöhten Zellalterung der Haut und einer kürzeren Telomerlänge assoziiert, was eine mögliche Erklärung für die Beobachtungen sein könnte, so die Forschenden.

Das wahrgenommene im Vergleich zum tatsächlichen Alter biete Potenzial als Biomarker für Erkrankungen und als zusätzliches klinisches Zeichen bei körperlichen Untersuchungen. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, den Nutzen der Methode zunächst im direkten Vergleich mit anderen Risikofaktoren zu überprüfen.

Quelle: Ärzte Zeitung

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