Wertvolle „Entengrütze“
„Die Wasserlinsen könnten durchaus als Proteinquelle für die menschliche Ernährung dienen“, sagt Prof. Dr. Gerhard Jahreis von der Universität Jena. Nicht von ungefähr würden Wasserlinsen „grüne Maschinen“ genannt, fügt der Ernährungswissenschaftler hinzu.
Jahreis sagt, die Wasserlinsen seien in ihrem Proteingehalt vergleichbar mit Lupine, Raps oder Erbsen. So liege der Proteinertrag bei 30 Prozent der Trockenmasse. Außerdem enthielten die Pflanzenwinzlinge wertvolle omega-3-Fettsäuren, wie Stearidonsäure und alpha-Linolensäure. Mögliche Einsatzgebiete der Wasserlinsen seien die beliebten Smoothies oder Gebäck, das glutenfrei produziert wird.
In Asien kommt Art Wolffia globosa als Suppe, Gemüsebeilage oder Omelette auf die Tische, ergänzt PD Dr. Klaus Appenroth von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Und weiter heißt es in der Mitteilung: „Bislang würde die „Entengrütze“ nicht kultiviert, sondern einfach von Gewässern „geerntet“. Gleichwohl gebe es erste Versuchsanlagen in Israel und den Niederlanden, in denen Wasserlinsen im industriellen Maßstab erzeugt werden.“
Wolffia globosa sind nur 0,7 bis 1,5 mm groß, von kugliger Gestalt und ohne Wurzeln. Sie vermehren sich vegetativ so rasch, dass die „Entengrütze“ in kurzer Zeit ganze Gewässeroberflächen bedeckt. Für eine Nutzung der Pflanzen in der menschlichen Ernährung spricht zudem, dass Wasserlinsen problemlos Spurenelemente aufnehmen können, die im Wasser gelöst sind. So ließen sich ernährungsbedingte Mangelerscheinungen mit geringem Aufwand ausgleichen.
Quelle: IDW