Wetterfaktoren können Lungenentzündung begünstigen

(kib) Ältere Menschen, COPD-Erkrankte sowie übergewichtige Personen haben ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung. Wie empfindlich die Lunge reagiert, hängt auch von Wetter- und Umweltfaktoren ab. Das haben Forschende herausgefunden.

27.01.2025

Illustration „Geschädigte Lunge“
© Foto: Design Cells / stock.adobe.com
Anzeige

Die Forschenden an der Philipps-Universität Marburg griffen auf die umfangreiche Studie CAPNETZ von 10.660 Fällen von Lungenentzündung zurück, die über 14 Jahre erhoben wurden. Die Patientinnen und Patienten kamen aus städtischen wie ländlichen Gegenden. Die Daten brachten die Forschenden mit weiteren Einflussfaktoren in Verbindung: Wetter, Luftqualität, weitere Erkrankungen sowie persönliche Eigenschaften.

Aktueller Podcast

„Die Auswertung ist Standard, wir haben aber erstmals den gemeinsamen Einfluss verschiedenster Faktoren auf das Krankheitsrisiko Lungenentzündung betrachtet und damit gezeigt, dass bestimmte Kombinationen noch einmal zu einem deutlich erhöhten Risiko führen“, sagt Professor Thomas Brenner vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg, in einer Pressemitteilung.

Niedrige Temperaturen, niedriger Luftdruck und hohe Konzentrationen an Schadstoffpartikeln und Kohlenmonoxid in der Luft erhöhen das Risiko für eine Lungenentzündung.

Schlechtes Wetter ist schlecht für die Gesundheit

Zunächst einmal bestätigte die Untersuchung den allgemeinen Befund: „Schlechtes“ Wetter ist schlecht für die Gesundheit. Doch gingen die Forschenden immer weiter in die Details. Kombinationen aus niedrigen Temperaturen, niedrigem Luftdruck und hohen Konzentrationen an Schadstoffpartikeln und Kohlenmonoxid in der Luft erhöhen das Risiko für eine Lungenentzündung.

Zudem konnten die Forschenden verschiedene vulnerable Gruppen kategorisieren. So haben COPD-Patientinnen und -Patienten die höchste Wetteranfälligkeit, gefolgt von Menschen mit hohem Body-Mass-Index. Gleichfalls anfälliger sind ältere Menschen sowie Männer.

Für diese Personengruppen sind jedoch jeweils unterschiedliche Kombinationen von Wetter- und Luftbedingungen besonders risikoerhöhend. Dieses Risiko wurde für jede Personengruppe und die verschiedenen Bedingungskombinationen in der Studie bestimmt.

„Heraus kommt eine Zahl: Ein Risikofaktor, der den Menschen oder fürsorgenden Einrichtungen wie Krankenhaus oder Betreuungseinrichtung zeigt, wie anfällig eine Person für eine Lungenentzündung unter den jeweiligen Bedingungen ist“, berichtet Brenner. Die Ergebnisse sollen in Zukunft in eine Art Wetter-Gesundheits-Warn-App einfließen.

Quelle: IDW

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *