Wie Eiweiß vor Leberfett schützt

(fast) Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung ist weltweit die häufigste chronische Lebererkrankung mit zum Teil lebensbedrohlichen Folgen. Eine eiweißreiche, kalorienreduzierte Ernährung kann das schädliche Leberfett reduzieren, wie eine neue Studie von DIfE-Forschenden zeigt.

13.08.2020

Menschliches Lebermodell mit DNA-Struktur im Hintergrund
© Foto: bluebay2014 / stock.adobe.com
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Bereits in früheren Studien konnte das Forschungsteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) einen positiven Effekt der eiweißreichen Diät auf den Leberfettgehalt beobachten. Die neuen Ergebnisse geben nun tiefere Einblicke zur Wirkungsweise der eiweißreichen Diät, erklären die Wissenschaftler. Für die aktuelle Studie untersuchten sie, wie der Eiweißgehalt der Nahrung die Menge des Leberfetts von stark übergewichtigen Menschen mit einer nicht alkoholischen Fettleber beeinflusst. Dafür erhielten die 19 Probandinnen und Probanden für drei Wochen entweder eine Diät mit hohem oder niedrigem Proteingehalt. Anschließend wurden Operationen zur Behandlung des Übergewichts (Adipositas-Chirurgie) durchgeführt und Leberproben entnommen.

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Die Analysen der Proben ergaben, dass eine kalorienreduzierte Ernährung mit hohem Proteingehalt das Leberfett wirksamer reduzierte als eine kalorienreduzierte eiweißarme Ernährung: Während der Leberfettgehalt in der eiweißreichen Gruppe um rund 40 Prozent sank, war die Fettmenge in den Leberproben der eiweißarmen Gruppe unverändert. Die Studienteilnehmenden beider Gruppen verloren insgesamt rund fünf Kilogramm Gewicht. Sollten sich die Ergebnisse in größer angelegten Studien weiterhin bestätigen, könnte die Empfehlung für eine erhöhte Aufnahme von Eiweiß zusammen mit einer gesunden fettarmen Ernährung als Teil einer effektiven Fettleber-Therapie Einzug in die medizinische Praxis finden, sagen die Wissenschaftler.

Sie gehen davon aus, dass der positive Effekt der eiweißreichen Diät hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass die Fettaufnahme, -speicherung und -synthese unterdrückt wird. Darauf verweisen unter anderem umfangreiche Genanalysen der Leberproben. Demnach waren zahlreiche Gene, die in der Leber für die Aufnahme, Speicherung und Synthese von Fett verantwortlich sind, nach der eiweißreichen Ernährung weniger aktiv als nach der eiweißarmen Kost. Im nächsten Schritt wollen die Forscher neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise gezielter Ernährungsstrategien gewinnen.

Quelle: idw

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