Wie gesund sind Frauen?

(kib) Frauen verhalten sich oftmals gesundheitsbewusster als Männer und ernähren sich ausgewogener. Dafür sind sie körperlich weniger aktiv. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Frauengesundheitsbericht des Robert Koch-Instituts hervor.

11.12.2020

Frau steht mit geschlossenen Augen unter einem Baum
© Foto: Anita_Bonita / iStock / Thinkstock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Der am 9. Dezember der Öffentlichkeit vorgestellte Bericht zur „Gesundheitlichen Lage der Frauen in Deutschland“ informiert umfassend zum Gesundheitszustand, -verhalten und zur -versorgung von Frauen in Deutschland. Berichtet wird über Frauen aller Altersgruppen, ein Kapitel widmet sich der Gesundheit von Mädchen.

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Mehrere Fokuskapitel greifen besondere Lebenslagen von Frauen auf. Dort wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass der Frauenanteil unter den pflegenden Angehörigen im Erwerbsalter höher ist als im Rentenalter. Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind deutlich häufiger von Gewalt betroffen und erleben zwei- bis dreimal so oft sexuelle Übergriffe wie Frauen und Mädchen ohne Behinderungen.

Den Ergebnisse zufolge bewerten zwei Drittel der Frauen in Deutschland ihre Gesundheit als gut oder sehr gut; ein etwas niedrigerer Anteil als bei Männern. Mit höherem Alter wird die Gesundheit schlechter eingeschätzt: Nur knapp die Hälfte der Frauen ab 65 Jahren nimmt die eigene Gesundheit als gut oder sehr gut wahr.

Die häufigste Todesursache bei Frauen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auf die rund 40 Prozent aller Todesfälle zurückzuführen sind. Trotzdem gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin als eher „männliche“ Erkrankungen und Frauen unterschätzen häufig ihr Erkrankungsrisiko

Für die meisten Krebserkrankungen – die zweithäufigste Todesursache bei Frauen – haben Neuerkrankungsraten und Sterblichkeit abgenommen. Eine Ausnahme ist Lungenkrebs; hier gibt es bei Frauen einen Anstieg, der auf die Zunahme des Rauchens in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zurückzuführen ist.

Frauen haben seltener einen unerkannten Diabetes und sind weniger häufig von Diabetes-Spätfolgen betroffen als Männer. Allerdings erhöht sich bei Frauen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Vorliegen eines Diabetes stärker als bei Männern.

Zu den Erkrankungen, von denen Frauen häufiger betroffen sind, gehören Muskel- und Skelett-Erkrankungen – vor allem Arthrose, Osteoporose und rheumatoide Arthritis – sowie eine Reihe psychischer Erkrankungen wie Depression, Angststörungen und Essstörungen.

Darüber hinaus verhalten sich Frauen oftmals gesundheitsbewusster als Männer. So rauchen Frauen im Vergleich zu Männern nicht nur seltener täglich oder gelegentlich, sie rauchen auch seltener stark, also 20 oder mehr Zigaretten am Tag. Frauen trinken weniger Alkohol als Männer und sind seltener von alkoholbezogenen Störungen wie Missbrauch und Abhängigkeit betroffen. Und Frauen ernähren sich auch ausgewogener: Im Vergleich zu Männern greifen sie häufiger zu gesunden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse sowie Wasser als Getränk.

Wird die körperlich-sportliche Aktivität betrachtet, zeigt sich hinsichtlich transportbezogener Aktivitäten, dass Frauen im Vergleich zu Männern seltener alltägliche Wege (z. B. zur Arbeit), mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Auch sind Frauen in der Freizeit seltener sportlich aktiv als Männer

Der Bericht wurde im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes vom Robert Koch-Institut erarbeitet. Das Bundesministerium für Gesundheit hat hierzu den Auftrag erteilt und die Arbeit finanziell gefördert.

Quelle: IDW

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