Wie stark verausgaben Sie sich beim Sport?
Insbesondere zwischen leichter und mittlerer Aktivität zu unterscheiden, fällt vielen Menschen schwer. Das hat Auswirkungen auf die Ergebnisse von Studien, in denen Zusammenhänge zwischen Bewegung und Gesundheit erforscht werden sollen. Denn üblicherweise füllen die Teilnehmer einen Fragebogen aus, für den sie die Intensität ihrer körperlichen Aktivität selbst einschätzen müssen. Das ist fehleranfällig.
Vor diesem Hintergrund haben die Wissenschaftler ein Video entwickelt, das dabei helfen soll, das eigene Bewegungspensum besser einzuschätzen. Patienten bekommen das dreiminütige Video vor dem Ausfüllen eines Fragebogens zu sehen. Es zeigt einen Mann mittleren Alters, der auf einem Laufband trainiert. Er läuft unterschiedlich schnell und verdeutlicht so, was leichte, mittlere und starke Aktivität ist.
Zusätzlich werden Aktivitäten mittlerer Intensität erklärt: „Ich atme etwas stärker als normal, […] ich kann fast noch normal sprechen.“ Das Video ist so in den Fragebogen eingebettet, dass man es nicht vorzeitig beenden kann.
Nun wollten die Wissenschaftler wissen, wie gut das Video funktioniert. Dafür mussten die Testpersonen eine Woche lang einen Beschleunigungsmesser am Körper tragen und dann einen Fragebogen ausfüllen. Ein erstes Zwischenergebnis mit 130 Personen stimmt optimistisch: Diejenigen, die das Video gesehen haben, schätzen ihre körperliche Aktivität wesentlich genauer ein.
Um den beobachteten Effekt noch besser statistisch zu untermauern, müssen die Greifswalder Forscher insgesamt Daten von 350 Personen auswerten. Wenn sich die Wirkung des Videos bestätigt, kann es in wissenschaftlichen Studien zum Thema Bewegung und Gesundheit zum Einsatz kommen. Auch in der klinischen und ärztlichen Praxis könnte das Video dann genutzt werden.
Quelle: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung