Wies‘n-Studie: Bringt zu viel Bier das Herz ins Stolpern?
Die Wissenschaftler sprachen 2015 für die Studie im Bierzelt die Besucher an und baten sie um eine anonyme Teilnahme an einem schnellen EKG mittels Smartphone sowie einem Atemalkoholtest. Insgesamt konnten sie 3028 Oktoberfestbesucher im Alter von im Mittel 35 Jahren (darunter knapp ein Drittel Frauen) direkt vor Ort untersuchen.
Das jetzt veröffentlichte Ergebnis: "Je mehr man trinkt, desto mehr Herzrhythmusstörungen entwickelt man", sagte Moritz Sinner, der die Studie mit seinem Kollegen Stefan Brunner leitete. Fast ein Drittel der Bierzeltbesucher hatte akute Rhythmusstörungen (30,5 %), davon knapp 26 Prozent eine Sinustachykardie – und die Probleme stiegen mit der Alkoholmenge.
Die untersuchten Bierzeltbesucher hatten im Schnitt 0,84 Promille Alkohol im Blut, im Einzelnen lagen die Werte zwischen Null und knapp unter drei Promille. Ab drei Promille sind Menschen zu betrunken, um an Studien teilnehmen zu können.
Bei den Wies’n-Besuchern stieg das Risiko für Herzrhythmusstörungen pro zusätzlichem Promille um 75 Prozent an. "In einigen Fällen gab es auch Vorhofflimmern", sagte Sinner. Die Erkenntnisse sind aus Sicht der Forscher bedeutend, da Vorhofflimmern über einen längeren Zeitraum zu Schlaganfällen oder Herzschwäche führen kann.
Quelle: Ärzte Zeitung / dpa