Wieviel Cadmium steckt im Kakao?

(kib) Kakaobohnen können giftige Schwermetalle wie Cadmium aus dem Boden aufnehmen. Doch wo genau reichert sich Cadmium an? Lässt sich die Konzentration durch die Verarbeitung verringern? Antworten fanden Forschende des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie.

02.05.2023

Kakaobohnen
© Foto: AdobeStock / IDW
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Für ihre Untersuchungen nutzten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Röntgenfluoreszenz-Techniken. Damit fanden sie heraus, dass sich Cadmium weniger im Mehlkörper im Inneren der Bohne, dafür aber vor allem in der Schale anreichert. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Verarbeitung der Kakaobohnen einen großen Einfluss auf die Schwermetallbelastung haben kann.

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Kakaoproben aus Kolumbien

Für ihre Untersuchungen nahmen die Forschenden Kakaoproben aus einer Anbauregion in Kolumbien. Diese waren mit durchschnittlich 4,2 Milligramm Cadmium pro Kilogramm belastet. Das liegt deutlich über den Europäischen Grenzwerten von 0,1 bis 0,8 Milligramm Cadmium pro Kilogramm in Kakaoerzeugnissen.

Cadmium reichert sich in der Schale an

Das Team hat mit drei verschiedenen Röntgenfluoreszenz-Techniken gearbeitet, um die Kakaobohnen zu untersuchen. So war es unter anderem möglich, die Querschnitte von Kakaobohnen mit hoher Auflösung zu kartieren.

Als Ergebnis zeigte sich, dass sich Cadmium vorwiegend in der äußeren Schale der Kakaobohnen anreichert. Zudem entdeckten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass sich durch den Röstvorgang die Verteilung der Elemente (z. B. Cadmium) in der Bohne ändert.

Optimierung der Verarbeitungsschritte

Nach Mitteilung der Forschenden ist es mit dem Zusammenspiel der genutzten Methoden nun erstmals möglich, die Anreicherung von Cadmium ortsgenau zu messen. Daher könnten weitere systematische Untersuchungen zeigen, wie sich die Verarbeitungsschritte von der Kakobohne hin zum Kakaopulver optimieren ließen, um die Belastung mit Schwermetallen wie Cadmium und damit letztendlich auch das gesundheitliche Risiko für den Menschen zu minimieren. 

Quelle: IDW

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