Zahlen zum Welt-AIDS-Tag

(kib) Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2017 hat das Robert Koch-Institut neue Zahlen zum HIV/AIDS-Geschehen in Deutschland veröffentlicht. Diesen zufolge gehört Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa.

01.12.2017

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© Foto: Syda Productions / stock.adobe.com
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Im Jahr 2016 haben sich etwa 3100 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert, die Zahl der Neuinfektionen bleibt damit insgesamt gegenüber 2015 konstant. Bei der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, ist die Zahl der geschätzten Neuinfektionen in den vergangenen Jahren zurückgegangen, von 2500 im Jahr 2013 auf 2100 in 2016.

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Rund 460 Menschen starben 2016 mit oder an HIV. Insgesamt lebten Ende 2016 in Deutschland etwa 88400 Menschen mit HIV, darunter rund 56100 Männer, die Sex mit Männern haben, etwa 11200 Heterosexuelle und etwa 8200 intravenöse Drogengebraucher.

"Die Trends in diesen Gruppen verlaufen unterschiedlich", betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. "Die sinkende Infektionszahl bei der größten Gruppe von Betroffenen, den Männern, die Sex mit Männern haben, ist eine gute Nachricht. Aber bei Heterosexuellen steigen die geschätzten Neu-Infektionszahlen seit 2010 auf jetzt 750 im Jahr 2016. Auch bei Drogengebrauchern sehen wir einen Anstieg seit 2010 auf etwa 240 Neuinfektionen in 2016. Geschätzte 12700 der 88400 Menschen mit HIV wissen nicht, dass sie infiziert sind. Die hohe Zahl von nicht diagnostizierten Menschen mit HIV zu senken ist ein wichtiges Ziel", unterstreicht Lothar H. Wieler.

Menschen, bei denen die HIV-Infektion erst spät erkannt wird, leiden oft an Erkrankungen, die in ihrer Gesamtheit als AIDS bezeichnet werden, wie zum Beispiel Lungenentzündungen durch Pilze. Das führt nicht nur zu erhöhten Behandlungskosten, sondern erhöht auch das Sterberisiko. Zudem kann das Virus unwissentlich weiter übertragen werden. Vor allem heterosexuellen Personen ist ihr HIV-Infektionsrisiko häufig nicht bewusst, was zu geringerer Testhäufigkeit und späten HIV-Diagnosen beiträgt. Niedergelassene Ärzte sollten einen Test auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen entsprechend den Leitlinien anbieten.

Die Zahlen zum HIV/AIDS-Geschehen in Deutschland hat das Robert Koch-Institut im Epidemiologischen Bulletin 47/2017 veröffentlicht. 

Quelle: RKI

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