Zahnpflege: Mit Mythen aufräumen

(gak) In der Zahn- und Mundhygiene hat so manche Pflegemethode, die oftmals seit Generationen weitererzählt wird, nichts zu suchen. Und ist sogar gefährlich für die Zahngesundheit.

21.09.2016

Zahnpflegeprodukte auf einer Wäscheleine
© Foto: Astrid Gast / stock.adobe.com
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Am 25. September ist alljährlich „Tag der Zahngesundheit“. Auch wenn er in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt: Der bundesweite Gesundheitstag sensibilisiert die Menschen für das Thema Zahnpflege und Mundhygiene. Das Motto in diesem Jahr: „Gesund beginnt im Mund! – Fakten gegen Mythen!“ bietet der Apotheke die Chance, im Beratungsgespräch mit einer Reihe dieser „Mythen“ endgültig aufzuräumen. Denn das Fatale daran: Sie sind zwar teils durchaus amüsant, können an Zähnen und Zahnfleisch jedoch jede Menge Schaden anrichten.

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Aufklärung tut Not. Deshalb hat die Initiative proDente e.V. die wichtigsten Irrtümer zusammengestellt, die im Hinblick auf die Mundhygiene herumgeistern. Hier eine Auswahl.  

Statt Zähneputzen: am Abend einen Apfel essen 

Äpfel enthalten Vitamine und Mineralstoffe und gehören deshalb zu einer gesunden Ernährung. Auch lassen sich durch das Apfelkauen in einem geringen Maß durchaus oberflächliche Beläge an den Zähnen beseitigen. Die Zahnbürste aber ersetzt ein Apfel nicht. Vielmehr können Fruchtsäure und Fruchtzucker den Zahnschmelz angreifen. Deshalb ist es besser, etwa 30 Minuten nach dem Verzehr des Apfels sorgfältig die Zähne zu putzen.  

Kräftiges Schrubben ist wichtig 

Wer mit zu viel Druck putzt, kann Zähne und Zahnfleisch schädigen. Fachleute empfehlen, nur einen leichten Druck von maximal 150 Gramm auszuüben und verraten einen Trick: den Druck mit einer Zahnbürste auf der Küchenwaage zu testen. Wichtig ist auch, mit System zu putzen. Dabei wird die Zahnbürste vom Zahnfleisch (rot) zum Zahn (weiß) mit fegenden Bewegungen geführt – beginnend mit der Kaufläche. Anschließend werden die Außen- und letztlich die Innenseiten der Zähne gereinigt. 

Kaugummikauen ersetzt die Zahnbürste 

Das Kauen eines zuckerfreien Kaugummis regt den Speichelfluss an – und Speichel wirkt Karies entgegen. Wer zuckerfreie Kaugummis regelmäßig beispielsweise nach dem Essen verwendet, fördert damit die Gesundheit seiner Zähne, das Zähneputzen aber lässt sich damit nicht ersetzen: Nur Zahnbürste und Zahnseide bzw. Zahnzwischenraumbürstchen entfernen die bakterielle, Karies verursachende, Plaque auf und zwischen den Zähnen. 

Zahnfleischbluten ist unbedenklich 

Zahnfleischbluten kann ein Warnsignal sein und sollte deshalb ernst genommen und vom Zahnarzt abgeklärt werden. Im „günstigsten Fall“ steckt dahinter falsches Zähneputzen, wodurch das Zahnfleisch verletzt wird. Das Bluten kann aber auch ein Zeichen dafür sein, dass eine Entzündung von Zahnfleisch (Gingivitis) oder Zahnhalteapparat (Parodontitis) vorliegen. Und Beides sollte entsprechend behandelt werden.

 Je früher Kinder ihre Zähne putzen, desto besser 

Erst wenn sie flüssig schreiben können, können Kinder auch die Putzbewegungen der Zahnbürste im Mund genau steuern. Dies ist ab dem Grundschulalter der Fall. Bis dahin können die Kinder zwar selber putzen; die Eltern sollten die Zahnreinigung aber begleiten und bei Bedarf nachputzen. Lernen können Kinder das Zähneputzen mittels der „KAI-Technik“. Was bedeutet: erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen der Zähne putzen.

Quelle: Initiative proDente e.V.

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