Zecken sind auch im Winter aktiv

(kib) Mittlerweile sind Zecken in Deutschland ganzjährig aktiv. Das berichten Forschende des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Für Menschen und Tiere besteht daher inzwischen ein ganzjähriges Infektionsrisiko für von Zecken übertragene Krankheiten.

24.11.2023

Rundes Warnschild „Zecken!“
© Foto: Schlegelfotos / stock.adobe.com
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Verantwortlich sind die milden Winter und der damit verbundene geringe oder häufig gänzlich ausbleibende Schneefall. Denn das beeinflusst die Aktivität der Zecken: Sie gehen auch während der kalten Jahreszeit auf Wirtssuche.

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Das bedeutet, dass Haustiere nunmehr ganzjährig vor Zecken geschützt werden sollten. Und natürlich sollten auch Menschen im Winter achtsam sein und sich nach Aufenthalten im Freien auf Zecken absuchen, raten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Zwei Zeckenarten

In Deutschland sind vor allem zwei Zeckenarten verbreitet: der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und seit einigen Jahren zunehmend auch die Wiesen- oder Buntzecke (Dermacentor reticulatus).

Die Forschenden beobachteten die winterlichen Aktivitäten dieser beiden Zeckenarten jeweils in drei verschiedenen Ansätzen: im Freiland, mit Zeckenplots und anhand von Zecken, die Tierärztinnen und Tierärzte einschickten.

Für die Freilandbeobachtungen fingen die Forschenden die Zecken mit der Flaggmethode. Dafür ziehen sie ein Baumwolltuch über den Boden. Aktive Zecken klettern auf die Unterseite des Tuchs und können anschließend abgesammelt und gezählt werden.

Die Zeckenplots sind ein quasi-natürliches Habitat im Freien, in dem Zecken an dünnen Holzstäben emporklettern können. An diesen Stäben können sie einfach gesehen und gezählt werden.

Für die einjährige Einsendungsstudie erfassten die Forschenden knapp 20.000 Zecken und dokumentierten, wie viele Holzböcke und Wiesenzecken in den Wintermonaten Hunde und Katzen gestochen hatten.

Ganzjähriges Infektionsrisiko

Die Wiesenzecke ist über den Winter konstant aktiv – außer wenn es schneit. „Von einer geschlossenen Schneedecke lässt sie sich stoppen“, heißt es in der Mitteilung, „aber auch der Gemeine Holzbock ist inzwischen in milden Wintern von Dezember bis Februar aktiv. Vor allem im Februar können wir einen deutlichen Anstieg der Aktivität beider Zeckenarten beobachten.“

Da Zecken als Vektoren fungieren und verschiedene Infektionskrankheiten übertragen können, besteht für Menschen und Tiere inzwischen ein ganzjähriges Infektionsrisiko mit von Zecken übertragenen Krankheiten.

Für Tiere sind dabei die Babesiose und Anaplasmose, in geringerem Maß auch die Borreliose von Bedeutung. Die häufigsten zeckenübertragenen Erkrankungen des Menschen sind in Deutschland Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Quelle: IDW

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