Antidepressiva und Mikronährstoffe
Sie kann sich aber auch verstecken und hauptsächlich körperliche Symptome hervorrufen. Besonders Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder auch funktionelle Magen-Darm-Beschwerden sind Maskierungen einer Depression.
Vom Arzt verordnete Medikamente gegen Depressionen sind bei Kunden und Kundinnen häufig mit der Angst vor Nebenwirkungen behaftet. Bestimmte Mikronährstoffe wie Folsäure, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Coenzym-Q-10 können helfen, Wirksamkeit und Verträglichkeit von Antidepressiva zu verbessern. Wir haben Ihnen Hintergrundwissen für die Beratung zusammengefasst.
Therapie
- Häufig eingesetzt werden derzeit Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI (z. B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin, Fluoxetin).
- Daneben werden Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SNRI (z. B. Venlafaxin, Duloxetin) verschrieben.
- Trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Doxepin) werden aufgrund des schlechteren Nebenwirkungsprofils nicht mehr so oft verordnet.
- Therapiebegleitend eingenommen, können Folsäure und B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Coenzym-Q-10 Verträglichkeit und Wirksamkeit von Antidepressiva verbessern.
Folsäure/B-Vitamine
- Folsäure ist die synthetische Form einer Gruppe natürlich vorkommender B-Vitamine, der Folate.
- Umgangssprachlich wird häufig nicht zwischen Folsäure und Folat(en) unterschieden.
- Ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland ist nicht ausreichend mit Folsäure versorgt.
- Forscher vermuten, dass dies einen Einfluss auf die Entstehung von depressiven Erkrankungen haben kann.
- Bei Antidepressiva gibt es insbesondere für Fluoxetin Hinweise auf ein besseres Ansprechen der Therapie unter Substitution von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12.
Omega-3-Fettsäuren
- Latente Entzündungen, auch Silent-Inflammations genannt, werden mittlerweile mit der Entstehung von Depressionen in Verbindung gebracht.
- Die Studienlage ist zum Ansprechen von Depressionen auf Omega-3-Fettsäuren und eine positive Auswirkung auf den Bedarf an Psychopharmaka zwar noch dünn.
- Die unterstützende Einnahme von antiinflammatorisch wirkenden Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen kann aber versucht werden, vor allem wenn die Versorgung über die Ernährung zu wünschen übrig lässt.
Vitamin D
- Ein Defizin an Vitamin D wird maßgeblich mit der Entstehung einer saisonal abhängigen Depression in Zusammenhang gebracht.
- Auch bei nicht saisonal abhängigen depressiven Episoden ist eine Kontrolle des Vitmain-D-Spiegels sinnvoll.
- Der Vitamin-D-Spiegel sollte bei Depresiven im hohen Normbereich gehlaten werden.
- Derzeit laufen Studien, die untersuchen, ob Vitamin D auch generell die Wirkung von Antidepressiva verbessern kann.
- Ebenso wie die Omega-3-Fettsäuren wirkt Vitamin D gegen latente Entzündungen.
Coenzym-Q-10
- Patienten, die mit Amitriptylin behnadelt werden, kann die Einnahme von Coenzym-Q-10 empfohlen werden.
- Das Conezy. ist maßgeblich an der Energiegewinnung der zellen beteiligt.
- Die körpereigene Produktion von Coenzym-Q-10 wird durhc die Einnahme von Amitriptylin gehemmt.
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