Antidepressiva und Mikronährstoffe

Depressionen gehören in Deutschland zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Dabei hat die Krankheit viele Gesichter. Sie kann den Antrieb dramatisch herabsetzen oder durch eine tiefe emotionale Leere oder Freudlosigkeit gekennzeichnet sein.

24.10.2022

Traurige Frau
© Foto: Viacheslav Yakobchuk / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Sie kann sich aber auch verstecken und hauptsächlich körperliche Symptome hervorrufen. Besonders Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder auch funktionelle Magen-Darm-Beschwerden sind Maskierungen einer Depression.

Vom Arzt verordnete Medikamente gegen Depressionen sind bei Kunden und Kundinnen häufig mit der Angst vor Nebenwirkungen behaftet. Bestimmte Mikronährstoffe wie Folsäure, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Coenzym-Q-10 können helfen, Wirksamkeit und Verträglichkeit von Antidepressiva zu verbessern. Wir haben Ihnen Hintergrundwissen für die Beratung zusammengefasst.

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Therapie

  • Häufig eingesetzt werden derzeit Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI (z. B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin, Fluoxetin).
  • Daneben werden Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SNRI (z. B. Venlafaxin, Duloxetin) verschrieben.
  • Trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Doxepin) werden aufgrund des schlechteren Nebenwirkungsprofils nicht mehr so oft verordnet. 
  • Therapiebegleitend eingenommen, können Folsäure und B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Coenzym-Q-10 Verträglichkeit und Wirksamkeit von Antidepressiva verbessern.

Folsäure/B-Vitamine

  • Folsäure ist die synthetische Form einer Gruppe natürlich vorkommender B-Vitamine, der Folate.
  • Umgangssprachlich wird häufig nicht zwischen Folsäure und Folat(en) unterschieden.
  • Ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland ist nicht ausreichend mit Folsäure versorgt.
  • Forscher vermuten, dass dies einen Einfluss auf die Entstehung von depressiven Erkrankungen haben kann.
  • Bei Antidepressiva gibt es insbesondere für Fluoxetin Hinweise auf ein besseres Ansprechen der Therapie unter Substitution von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12.

Omega-3-Fettsäuren

  • Latente Entzündungen, auch Silent-Inflammations genannt, werden mittlerweile mit der Entstehung von Depressionen in Verbindung gebracht.
  • Die Studienlage ist zum Ansprechen von Depressionen auf Omega-3-Fettsäuren und eine positive Auswirkung auf den Bedarf an Psychopharmaka zwar noch dünn.
  • Die unterstützende Einnahme von antiinflammatorisch wirkenden Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen kann aber versucht werden, vor allem wenn die Versorgung über die Ernährung zu wünschen übrig lässt.

Vitamin D

  • Ein Defizin an Vitamin D wird maßgeblich mit der Entstehung einer saisonal abhängigen Depression in Zusammenhang gebracht.
  • Auch bei nicht saisonal abhängigen depressiven Episoden ist eine Kontrolle des Vitmain-D-Spiegels sinnvoll.
  • Der Vitamin-D-Spiegel sollte bei Depresiven im hohen Normbereich gehlaten werden. 
  • Derzeit laufen Studien, die untersuchen, ob Vitamin D auch generell die Wirkung von Antidepressiva verbessern kann.
  • Ebenso wie die Omega-3-Fettsäuren wirkt Vitamin D gegen latente Entzündungen.

Coenzym-Q-10

  • Patienten, die mit Amitriptylin behnadelt werden, kann die Einnahme von Coenzym-Q-10 empfohlen werden.
  • Das Conezy. ist maßgeblich an der Energiegewinnung der zellen beteiligt.
  • Die körpereigene Produktion von Coenzym-Q-10 wird durhc die Einnahme von Amitriptylin gehemmt. 
Mehr erfahren

Sie wollen noch mehr lesen? Hier geht's zum kompletten Artikel Serie Zusatzempfehlungen: Antidepressiva (Ausgabe 10/2022).

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