Fresh-up: Lamotrigin

Lamotrigin ist ein wichtiger Arzneistoff. Das Antiepileptikum wird eingesetzt als Mono- oder Zusatztherapie bei Epilepsie mit partiellen und generalisierten Anfällen. Zudem hilft es ab einem Alter von 18 Jahren, depressiven Episoden vorzubeugen, die bei bipolaren Störungen auftreten.

25.05.2024

Gehirn mit Blitzen
© Foto: Gilnature / Getty Images / iStock
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Hintergrund

  • Das Antiepileptikum Lamotrigin wird eingesetzt als Mono- oder Zusatztherapie bei Epilepsie mit partiellen und generalisierten Anfällen. 
  • Bei fokaler, auf bestimme Gehirnbereiche begrenzter Epilepsie, ist es Mittel der 1. Wahl.
  • Bei bipolaren Störungen kann es depressiven Episoden vorbeugen (> 18 Jahre).

Wirkweise

  • Lamotrigin hemmt unter anderem die Freisetzung des Botenstoffs Glutamat im Gehirn.
  • Dieser ist für die Freisetzung erregender Impulse zuständig.
  • In Folge wird die Reizweiterleitung blockiert und ein Krampfanfall verhindert.

Dosierung von Lamotrigin bei Epilepsie

  • Wochen 1+ 2: 25 mg/Tag, 1 x täglich
  • Wochen 3 + 4: 50 mg/Tag, 1 x täglich
  • Erhaltungsdosis: 100 – 200 mg/Tag, 1 x täglich oder aufgeteilt in zwie Einzeldosen

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Dosis langsam ändern

Wichtig: Lamotrigin sollte immer schrittweise aufdosiert werden. Betroffene sollten die Therapie auch langsam ausschleichen lassen. 

Hautauschlag als Nebenwirkung

  • in der regel leicht und selbstlimitierend
  • gibt auch schwere Hautreaktionen:
    • Steven-Johnson-Syndrom
    • toxische epidermale Nekrolyse
    • Arzneimittelexanthem mit  Eosinophilie und systemischen Symptomen
  • in diesen Fällen Klinikeinweisung und Therapieabbruch
  • danach kein erneuter Einsatz von Lamotrigin

Gut zu wissen: Kontrazeptiva

  • Lamotrigin wird über die gleichen Enzyme verstpffwechselt wie die Hormone Ethinylestradiol und Levonorgestrel in oralen Kontrazeptiva. 
  • Werden beide gleichzeitig eingenommen, verdoppelt sich die Ausscheidung von Lamotrigin über die Niere und der Lamotriginspiegel sinkt.
  • Dementsprechend muss die Erhaltungsdosis von Lamotrigin angepasst werden.
  • Wird das orale Kontrazeptivum irgendwann abgesetzt, muss auch die Lamotrigindosis wieder angepasst werden.

Weitere Wechselwirkungen

  • Neben der Verhütungskombination aus Ethinylestradiol und Levonorgestrel senken unter anderem folgende Wirkstoffe den Lamotriginspiegel:
    • Carbamazepin
    • Phenobarbital
    • Phenytoin
    • Rifampicin
  • Bei dem Antiepileptikum Valproat ist auch eine Erhöhung möglich.
Serie Fresh-up: Lamotrigin

Hier geht's zum kompletten Artikel zu Lamotrigin aus unserer Serie Fresh-up.

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