Gegen Reizhusten: Levodropropizin als OTC-Option
Levodropropizin – das (S)-Enantiomer von Dropropizin – wirkt peripher antitussiv und besitzt daher keine typischen Nebenwirkungen zentral wirksamer Antitussiva wie Atemdepression oder Obstipation. Auch Suchtpotenzial ist nicht vorhanden.
Wirkmechanismus
Die Entstehung des Hustenreizes durch die Stimulation peripherer Rezeptoren erfolgt vorrangig an vagal-sensiblen C-Fasern. Hier setzt Levodropropizin an: Die periphere, antitussive Wirkung wird durch Inhibition der C-Fasern im Tracheobronchialbaum vermittelt, wodurch die afferente Reizweiterleitung an das Hustenzentrum im Gehirn unterbunden wird.
Auch wenn die genauen molekularen Wirkmechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, konnten klinische Studien die antitussive Wirksamkeit und gute Verträglichkeit von Levodropropizin in allen Altersgruppen bestätigen.
Indikation und Anwendung
Der Wirkstoff ist zugelassen zur symptomatischen Therapie des Reizhustens bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zwei Jahren.
Die empfohlene Einzeldosis für Erwachsene und Jugendliche über zwölf Jahre beträgt 60 Milligramm und kann im Abstand von mindestens sechs Stunden dreimal täglich eingenommen werden. Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren erhalten in der Regel als Tagesgesamtdosis drei Milligramm Levodropropizin pro Kilogramm Körpergewicht, aufgeteilt in drei Einzelgaben mit mindestens sechs Stunden Abstand.
Laut Fachinformation soll das Medikament zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Anwendung sollte bis zum Verschwinden des Hustens beziehungsweise nach ärztlicher Anweisung erfolgen. Länger als sieben Tage hintereinander sollte das Antitussivum nicht eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Levodropropizin nicht angewendet werden.