Johanniskraut: Machte den Teufel wütend

DAS PTA MAGAZIN ist auf botanischer Sommertour: Die sonnengelben Blüten und grünen Blätter geben beim Zerreiben einen blutroten Pflanzensaft frei. Doch unsere Autorin Petra Schicktanz weiß noch so manch Spannendes mehr zu berichten.

von Petra Schicketanz
06.07.2024

blühendes Johanniskraut
© Foto: Stefanie Fastnacht
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Spätestens zur Sommersonnenwende am 21. Juni blüht das Johanniskraut, Hypericum perforatum. Seinen Namen hat es von Johannis dem Täufer, dessen Festtag am 24. Juni dem christlichen Weihnachtsfest im Jahreskreis genau gegenüber liegt.

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DAS PTA MAGAZIN auf Sommertour

Petra Schicketanz schreibt seit 2007 für DAS PTA MAGAZIN. Sie ist Apothekerin und Heilpraktikerin und führt Interessierte zu allen Jahreszeiten durch die hessische Natur – besser den Taunus, wo sie auch lebt. Kräuter sind für sie ein Ganzjahresthema. Wer eine Tour buchen möchte, kann unter schicketz@aol.com bei der Autorin anfragen. Ein paar, die jetzt in den Sommermonaten blühen, stellt sie auf der botanischen Sommertour vor.

Warum der Teufel wütend wurde

Die Pflanze galt als so heilig, dass selbst der Teufel bei der Verfolgung einer Jungfer aufgeben musste, als diese Schutz unter dem Kraut suchte. Aus Wut darüber soll er sämtliche Blätter der Pflanze mit einem Dolch zerstochen haben, weshalb sie auch heute noch im Gegenlicht betrachtet perforiert erscheinen.

Rotöl zur Wundbehandlung

Wir zerreiben ein paar der sonnengelben Blüten und grünen Blätter und bestaunen den blutroten Pflanzensaft, der dabei zutage tritt. Dieser gilt in der Pflanzensymbolik als Mittel gegen Stich- und Quetschwunden. Und tatsächlich ist das Rotöl (Hyperici oleum), das aus dem blühenden Kraut gewonnen wird, ein hervorragendes Mittel zur Wundbehandlung.

Es hilft auch bei Sonnenbrand, was umso erstaunlicher erscheint, da die Einnahme von Johanniskraut zur Behandlung von Depressionen die Neigung zu Sonnenbrand verstärkt, indem das ätherische Öl die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht.

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