Steckbrief Chrom
- Ein Chrommangel ist bei abwechslungsreicher Ernährung unwahrscheinlich.
- Gute Quellen sind Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch und Eier, Vollkorngetreide und Nüsse sowie Birnen, Bananen, Bohnen und Champignons.
- Blutzuckerschwankungen, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit und Gereiztheit können Zeichen eines Chrommangels sein.
- Diabetiker profitieren möglicherweise von einer Supplementation. Allgemeine Empfehlungen existieren nicht.
- Beweise, dass Chrom beim Abnehmen hilft oder dem Aufbau von Muskelmasse dient, gibt es nicht.
Allgemeines
- Für Deutschland gibt es zurzeit keine Hinweise auf eine unzureichende Versorgung der Bevölkerung mit Chrom.
- In Lebensmitteln kommt Chrom in der ungiftigen Oxidationsstufe Chrom (III) vor.
- Höheres Alter, Stress, Infektionen, intensiver Sport und ein hoher Verzehr an Weißmehlprodukten und Süßigkeiten können ein Chromdefizit begünstigen.
- Ein Mangel wurde bisher nur bei parenteraler Ernährung beschrieben.
Funktionen
- Chrom verbessert als Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors Chrommodulin die Glukoseverwertung und senkt die Insulinresistenz.
- Faktor im Lipidstoffwechsel: Bei guter Versorgung ist der Gesamtcholesterinspiegel eher niedrig, HDL-Werte sind eher hoch.
Mangelsymptome
- Blutzuckerschwankungen
- Konzentrationsprobleme
- Müdigkeit
- Gereiztheit
D-A-CH-Referenzwerte
- Schätzwerte
- 1- bis unter 4-Jährige: 20 – 60 µg/d
- 4- bis unter 7-Jährige: 20 – 80 µg/d
- 7- bis unter 15-Jährige: 20 – 100 µg/d
- Jugendliche und Erwachsene: 30 – 100 µg/d
Lebensmittel
- Fleisch
- Meeresfrüchte
- Fisch
- Eier
- Haferflocken
- Vollkorngetreide
- Bananen
- Tomaten
Nahrungsergänzungsmittel
- Für gesunde Menschen sind sie i. d. R. nicht notwendig. Diabetiker profitieren möglicherweise.
- Erlaubte Health Claims sind: „Chrom trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei“; „Chrom trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei.“
- Health Claims für Chrom gelten nur, wenn das Nahrungsergänzungsmittel mehr als sechs Mikrogramm Chrom pro 100 Gramm des Produkts enthält.
Fokus Diabetes
- Diabetiker scheiden infolge von Glukosurie und/oder diabetischer Nephropathie mehr Chrom mit dem Urin aus.
- Niedrige Chromspiegel bei Diabetikern gingen in Beobachtungsstudien mit einer schlechteren glykämischen Kontrolle einher.
- Erste Studienergebnisse zeigen eine Verbesserung der Glukoseverwertung und der Lipidwerte durch Supplementation (200 – 1000 µg Chrom/d).
- Supplementieren Diabetiker Chrom, sollte der Blutglukosespiegel engmaschig kontrolliert werden (möglich: Wirkverstärkung bei Insulinen oder oralen Antidiabetika)