Steckbrief Fluorid
- Fluorid sorgt für stabile Knochen und harten Zahnschmelz.
- Hauptquellen für Fluorid sind fluoridiertes Speisesalz sowie Trink- und Mineralwasser.
- Schwarzer Tee und grüner Tee liefern nennenswerte Fluoridmengen.
- Fluorid wirkt antikariogen.
- Calcium- und aluminiumhaltige Antazida sowie Supplemente mit Calcium und Magnesium behindern die Fluoridaufnahme.
Allgemeines
- Die gebräuchlichen Fluoridverbindungen sind in der richtigen Dosierung weder giftig noch gesundheitsschädlich.
- In Zahncreme finden sich vor allem Fluoridverbindungen wie Natriummonofluorphosphat, Aminfluorid und Zinnfluorid.
- Fluoride können Karies vorbeugen, aber Karies ist keine Fluoridmangelkrankheit.
- Akut hohe Aufnahmemengen sorgen für Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
- Chronisch geringfügige Überdosierungen können den Zahnschmelz verändern (Dentalfluorose).
- Sehr hohe Mengen über Monate bis Jahre aufgenommen fördern eine Skelettfluorose.
Funktionen
- härtet Zahnschmelz und beugt Karies vor
- sorgt für stabile Knochen
D-A-CH-Referenzwerte
- Richtwerte für die Fluoridgesamtzufuhr (Nahrung, Trinkwasser, Supplemente)
- Erwachsene: 3,1 mg/d (Frauen), 3,8 mg/d (Männer)
- Schwangere: 3,1 mg/d
- Stillende: 3,1 mg/d
Lebensmittel
- fluoridiertes Speisesalz (in Deutschland 250 mg/kg)
- Trink- und Mineralwasser [in Deutschland rel. geringe (< 0,3 mg/l) Mengen im Trinkwasser]
- schwarzer, grüner Tee
- Sardinen (v. a. Gräten)
Fluorid und Zahngesundheit
- Fluorid unterstützt die Rückgewinnung von Mineralstoffen aus dem Speichel.
- Das Spurenelement wird auch selbst in den Zahnschmelz eingelagert und stärkt diesen.
- Fluoridverbindungen sind in der Lage ,den Stoffwechsel von Kariesbakterien zu stören und deren zahngefährdende Säureproduktion zu hemmen.
- Fluoridverbindungen aus Zahnpasta oder einem Gel bildet auf den Zähnen eine Art Schutzfilm aus Calciumfluorid.
Empfehlungen zur Kariesprävention
Wichtig: Fluoridzahnpasta und Fluoridtabletten dürfen nicht in Kombination verwendet werden.
Alter |
Empfehlung |
Geburt bis zum ersten Zahn |
Kombination aus 0,25 mg Fluorid und 400 – 500 I.E. Vitamin D in Tablettenform (längstens bis zu einem Alter von einem Jahr). |
ab Zahndurchbruch bis 12 Monate |
weiterhin Tabletten und Zähneputzen 2 x tgl. mit fluoridfreier Zahnpasta oder 2 x tgl. Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm) und 1 x tgl. 1 Tablette Vitamin D 400 – 500 I.E. |
12 Monate bis unter 24 Monate |
2 x tgl. Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm) |
2 bis 6 Jahre |
2 – 3 x tgl. eine erbsengroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm) |
Quelle: BLE 2021 / www.gesund-ins-leben.de
Negative Effekte
- In hohen Dosen ist Fluorid toxisch.
- bis zu einem Alter von etwa sechs bis acht Jahren (Ende des Zahnwachstums): Leichte Überdosierung kann zu weißlichen Schmelzflecken führen (Zahnfluorose).
- 10 – 25 mg Fluorid/d über mindestens zehn Jahre: Risiko für Skelettfluorose
- akute Vergiftung: einmalige Aufnahme von > 5 mg Fluorid/kgKG (Symptome: Bauchschmerzen, Übelkeit)
- tödlich: einmalige Aufnahme von mind. 30 mg/kgKG
Beratungswissen
- Die Fluoridaufnahme wird durch calcium- und aluminiumhaltige Antanzida gehemmt.
- Die Fluoridaufnahme wird durch Supplemente mit Calcium und Magnesium gehemmt.
- Eine salzarme Ernährung fördert die Ausscheidung über die Nieren.
- Bilanzierte Diäten enthalten meist auch Fluoridverbindungen.
OTC-Präparate (Beispiele)
- D-Fluoretten 500
- Fluor Vigantol® 500
- Zymafluor® D 500