Steckbrief Jod
- Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3).
- Fehlt Jod, hat das Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel, den Blutdruck, das Wachstum und die Gehirnentwicklung.
- Erste Anzeichen eines Jodmangels sind Müdigkeit, Antriebsschwäche und trockene Haut.
- Später ist ein Jodmangel deutlich zu erkennen an einem Kropf.
- Ein Mangel bei Kindern kann die Hirnentwicklung dauerhaft stören und die kognitive Entwicklung einschränken.
- Nur wenige Lebensmittel sind gute Jodquellen. Supplemente können sinnvoll sein.
Allgemeines
- Deutschland ist kein Jodmangelgebiet. Laut aktuellen Daten nehmen allerdings etwa 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu wenig Jod auf.
- Fehlt Jod, kommt es zu Störungen der feinaustarierten, von der Schilddrüse gesteuerten Stoffwechselprozesse und bei Kindern zu kognitiven Störungen.
- Die Verwendung von jodiertem Speisesalz wird für den Privathaushalt, die Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Lebensmittelherstellung empfohlen.
- „Jodakne“ kann als Folge einer Unverträglichkeitsreaktion auftreten (bei tgl. Jodmengen im Milligramm- oder Grammbereich, z. B. Arzneimittelanwendung).
Funktionen
- als Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) unverzichtbar für den Energiestoffwechsel, die Blutdruckregulation, das Wachstum und die Gehirnentwicklung.
Mangelsymptome
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- trockene Haut
- krankhaft vergrößerte Schilddrüse (Kropf)
- Störungen der Hirnentwicklung
- kognitiv eingeschränkte Entwicklung
D-A-CH-Referenzwerte
- Zufuhrempfehlungen
- 1- bis unter 13-Jährige: 100 bis 180 µg/d
- 13- bis unter 51-Jährige: 200 µg/d
- ab 51-Jährige: 180 µg/d
- Schwangere: 230 µg/d
- Stillende: 260 µg/d
- Schweiz: etwas niedrigere Werte
Lebensmittel
- Seefisch (z. B. Kabeljau, Seelachs)
- Meerestiere (z. B. Muscheln, Krebse)
- Milch und Milchprodukte (je nach Versorgung der Kühe)
- Jodsalz und damit zubereitete Lebensmittel
- Algen
Exkurs Jodsalz
- Jodsalz enthält pro Kilogramm Salz 15 bis 25 mg Jod.
- Nach aktuellem Wissensstand geht davon kein gesundheitliches Risiko aus, auch nicht für Schilddrüsenkranke.
- Jodsalz löst keine Allergien aus (Jodmoleküle sind zu klein, um als Allergene wirken zu können).
Exkurs Meerespflanzen
- Süßwasseralgen wie Chlorella und Spirulina enthalten relativ wenig Jod (< 2 µg/100 g).
- Vorsicht bei getrocknetem Seetang oder Meeresalgen, wie den Braunalgen Hijiki oder Wakame (bis zu 11000 mg/kg TG).
- Hier ist bereits der Verzehr von ein bis zehn Gramm gesundheitlich bedenklich für Gesunde und für Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen.
- Wer Produkte anwendet, muss unbedingt die Angaben zum Jodgehalt und zur maximalen Verzehrsmenge beachten.
Nahrungsergänzungsmittel
- Jod als Nahrungsergänzungsmittel (NEM): vor allem Kombipräparate, die noch andere Mikronährstoffe enthalten
- Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt max. 100 µg/d über Nahrungsergänzungsmittel
- Schwangerschaft/Stillzeit: bis zu 150 µg/d zusätzlich in Form von Supplementen (nach Rücksprache mit dem Arzt)
- erlaubte Health Claims: „… trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei“ oder „… trägt zur einer normalen Produktion Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.
OTC-Präparate (Beispiele)
- Jodetten® 150 Henning (AM, Monopräparat)
- Femibion® 2 Schwangerschaft (NEM, Kombipräparat)
- Folio® 1 forte (NEM, Kombipräparat)