Steckbrief Magnesium
- Magnesium ist am Energiestoffwechsel beteiligt und wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion.
- Gute Lieferanten sind Ölsamen, Nüsse, Pseudogetreide, Vollkorn und Hülsenfrüchte.
- Der Bedarf kann über die Nahrung gedeckt werden. Chronisch-entzündliche Krankheiten können einen Mangel hervorrufen.
- 2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Referenzwerte für Magnesium aktualisiert: Statt empfohlener Zufuhrwerte wird jetzt ein Schätzwert angegeben.
Allgemeines
- bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika, Kortikoide, orale Kontrazeptiva, Metformin) können einen Mangel begünstigen.
- starkes Schwitzen und länger anhaltender Stress können den Bedarf erhöhen.
Funktionen
- aktiviert zahlreiche Enzyme des Energiestoffwechsels
- wird bei der neuromuskulären Reizübertragung und der Muskelkontraktion benötigt
- ist wichtig für die Mineralisation des Knochens
Mangelsymptome
- Muskelkrämpfe
- Kribbeln, Taubheitsgefühl
- Müdigkeit
- Funktionsstörungen der Herz- und Skelettmuskulatur
- Muskelschwäche
Risikogruppen
-
Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
- Diabetiker
- Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion
- Personen mit einem Mangel an Gallensäure
- Alkoholiker
- Sportler
D-A-CH-Referenzwerte
- Schätzwerte für die angemessene Zufuhr
- ab 19 Jahre (Männer): 350 mg/d
- ab 19 Jahren (Frauen): 300 mg/d
- Schwangere, Stillende: 300 mg/d
Lebensmittel
- Vollkornprodukte
- Pseudogetreide (z. B. Chiasamen, Quinoa, Amaranth)
- Nüsse
- Samen (z. B. Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Sesam-, Lein-, Mohnsamen)
- Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen)
- Fenchel, Pastinake
- Bananen
- Beerenobst
- magnesiumreiches Wasser (mind. 50 mg Mg2+/l)
Nahrungsergänzungsmittel
- Supplemente sind sinnvoll, wenn der Bedarf nicht über Lebensmittel sichergestellt werden kann.
- vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlene Tageshöchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel: 250 mg
- hohe Dosen (ab 300 mg) können bei zu rascher Aufdosierung Durchfall hervorrufen.
- Empfehlung: Tagesmenge auf mehrere Portionen pro Tag aufteilen oder Depotpräparate nutzen.
Migräne
- Migränepatienten haben häufig niedrige intrazelluläre Magnesiumspiegel.
- Ob hoch dosierte Magnesiumsupplemente helfen, ist unklar.
- Laut aktueller S1-Leitlinie ist Magnesium (2 x 300 mg/d) eine Substanz zur Prophylaxe „mit geringerer wissenschaftlicher Evidenz“.
Diabetes mellitus
- Diabetiker, vor allem schlecht eingestellte, haben oft niedrige Magnesiumspiegel.
- defizitbegünstigende Faktoren: Einnahme von Metformin in Kombination mit Sulfonylharnstoffen, gleichzeitige Einnahme thiazidhaltiger Antihypertonika
- Unterversorgung verschlechtert die Glukosetoleranz.
- Komplikationen (z. B. diabetische Retinopathie, Polyneuropathie) sind bei niedrigem Magnesiumstatus häufiger als bei guten Werten.
- Symptome bessern sich Studien zufolge durch Supplementation.
OTC-Präparate (Beispiele)
- Biolectra® Magnesium 243 mg forte
- Magnesium Diasporal® 150
- magnesium-Loges® vario 100 mg Kapseln