Steckbrief Natrium

Für die Regulation des Wasser- und des Säure-Basen-Haushalts darf Natrium nicht fehlen. Es ist neben Chlorid und Kalium eines der wichtigsten Elektrolyte für den menschlichen Organismus. Zu viel davon ist jedoch ungesund.

von Kirsten Bechtold
21.06.2023

Tablet zeigt das Element Natrium im Periodensystem
© Foto: angellodeco / stock.adobe.com
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  • Natrium wird hauptsächlich in Kombination mit Chlorid als Speisesalz aufgenommen.
  • Eine generelle Mangelsituation in der deutschen Bevölkerung gibt es nicht. Die Einnahme von Schleifendiuretika kann zu einem Defizit führen.
  • Starkes Schwitzen oder ein akuter Magen-Darm-Infekt können zu einer verstärkten Ausscheidung führen.
  • Sportbedingte Verluste lasen sich über natriumhaltiges Mineralwasser oder bei starkem Durchfall und Erbrechen über Elektrolytlösungen ausgleichen.
  • Eine dauerhafte Überversorgung mit Natrium steigert das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Orientierungswert für die Speisesalzzufuhr: 6 g/d (= leicht gehäufter Teelöffel).

Funktionen

  • Regulation des Wasserhaushalts
  • Steuerung des Säure-Basen-Haushalts
  • Blutdruckregulation
  • Weiterleitung elektrischer Reize
  • aktiver Transport von Nährstoffen, zum Beispiel Glukose, in die Zellen

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte
  • Jugendliche ab 15 J. / Erwachsene: 1500 mg/d
  • Kinder / Jugendliche: 400 – 1400 mg/d (altersabhängig)

Lebensmittel

  • Speisesalz
  • verarbeitete Lebensmittel (z. B. Brot, Käse, Wurstwaren, Fischkonserven)
  • Fertiggerichte

Supplemente

  • zu ernährungsphysiologischen Zwecken nicht notwendig
  • sinnvoll, z. B. als Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösung nach intensiver körperlicher Betätigung mit erhöhtem Schweißverlust, bei Magen-Darm-Infekt mit starkem Durchfall und/oder Erbrechen

Exkurs Schleifendiuretika

  • Wirkstoffe: z. B. Furosemid, Torasemid
  • hemmen die Natriumrückresorption in den Nieren und erhöhen die Wasserausscheidung
  • Risikofaktor für Hyponatriämie (Natriummangel)
  • typische Zeichen: Verwirrtheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Blutdruck sinkt (Hypotonie); im weiteren Verlauf Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Koma

Achtung Lithium

  • Das Psychopharmakon Lithium hat eine geringe therapeutische Breite.
  • Hohe Natriumaufnahme schwächt die Wirkung von Lithium.
  • Patienten müssen auf gleichmäßige Aufnahme von Speisesalz achten und wissen, welche Lebensmittel viel Natrium enthalten.

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