Steckbrief Natrium
- Natrium wird hauptsächlich in Kombination mit Chlorid als Speisesalz aufgenommen.
- Eine generelle Mangelsituation in der deutschen Bevölkerung gibt es nicht. Die Einnahme von Schleifendiuretika kann zu einem Defizit führen.
- Starkes Schwitzen oder ein akuter Magen-Darm-Infekt können zu einer verstärkten Ausscheidung führen.
- Sportbedingte Verluste lasen sich über natriumhaltiges Mineralwasser oder bei starkem Durchfall und Erbrechen über Elektrolytlösungen ausgleichen.
- Eine dauerhafte Überversorgung mit Natrium steigert das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Orientierungswert für die Speisesalzzufuhr: 6 g/d (= leicht gehäufter Teelöffel).
Funktionen
- Regulation des Wasserhaushalts
- Steuerung des Säure-Basen-Haushalts
- Blutdruckregulation
- Weiterleitung elektrischer Reize
- aktiver Transport von Nährstoffen, zum Beispiel Glukose, in die Zellen
D-A-CH-Referenzwerte
- Schätzwerte
- Jugendliche ab 15 J. / Erwachsene: 1500 mg/d
- Kinder / Jugendliche: 400 – 1400 mg/d (altersabhängig)
Lebensmittel
- Speisesalz
- verarbeitete Lebensmittel (z. B. Brot, Käse, Wurstwaren, Fischkonserven)
- Fertiggerichte
Supplemente
- zu ernährungsphysiologischen Zwecken nicht notwendig
- sinnvoll, z. B. als Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösung nach intensiver körperlicher Betätigung mit erhöhtem Schweißverlust, bei Magen-Darm-Infekt mit starkem Durchfall und/oder Erbrechen
Exkurs Schleifendiuretika
- Wirkstoffe: z. B. Furosemid, Torasemid
- hemmen die Natriumrückresorption in den Nieren und erhöhen die Wasserausscheidung
- Risikofaktor für Hyponatriämie (Natriummangel)
- typische Zeichen: Verwirrtheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
- Blutdruck sinkt (Hypotonie); im weiteren Verlauf Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Koma
Achtung Lithium
- Das Psychopharmakon Lithium hat eine geringe therapeutische Breite.
- Hohe Natriumaufnahme schwächt die Wirkung von Lithium.
- Patienten müssen auf gleichmäßige Aufnahme von Speisesalz achten und wissen, welche Lebensmittel viel Natrium enthalten.