Steckbrief Vitamin B12

Fehlt Vitamin B12, wirkt sich das negativ auf Zellteilung, Blutbildung und Nervenfunktionen aus. Das ist nicht nur für Veganer von Bedeutung. Auch weitere Personengruppen müssen ihre Vitamin-B12-Versorgung im Blick behalten.

von Kirsten Bechtold
12.07.2023

Vitamin B12-reiche Lebensmittel: Lachs, Fleisch, Milch und Milchprodukte
© Foto: bit245 / Getty Images / iStock
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  • Vitamin B12 ist eine Sammelbezeichnung für Verbindungen mit einem zentralen Kobalt-Atom (Cobalamine).
  • Cobalamine sind wichtig für die Nerven und die Blutbildung.
  • Ein Mangel muss frühzeitig ausgeglichen werden (durch Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel), sonst drohen irreparable Nervenschäden.
  • Risikogruppen für einen Mangel: Veganer, Schwangere, Stillende, Senioren, Alkoholiker, Menschen mit Magen- oder Darm-Erkrankungen.

Allgemeines

  • Alle Vitamin B12-wirksamen Verbindungen enthalten ein zentrales Kobalt-Atom in einem ringförmig aufgebauten Grundgerüst (Cobalamine).
  • Wichtige vitaminwirksame Verbindungen in Lebensmittel tierischer Herkunft sind Adenosylcobalamin und Methylcobalamin (z. B. Fleisch, Milchprodukte).
  • Pflanzliche Lebensmitteln enthalten Vitamin-B12-Analoga (z. B. Nori-Algen, Sauerkraut).
  • Bakterien im Dickdarm können Vitamin B12 produzieren. Hier erfolgt jedoch keine Absorption.
  • Einige Arzneistoffe (z. B. Metformin, Omeprazol) können die Verwertung des Vitamins aus der Nahrung behindern.

Funktionen

  • beteiligt am Abbau von Fett- und Aminosäuren (Homocystein)
  • zentrale Rolle im Folat-Stoffwechsel (Blutbildung).

Mangelsymptome

  • Ermüdung
  • Gedächtnisschwäche
  • depressive Verstimmung
  • Blutarmut
  • neurologische Störungen
  • psychische Auffälligkeiten

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte
  • Jugendliche ab 13 J. / Erwachsene: 4,0 µg/d
  • Schwangere: 4,5 µg/d
  • Stillende: 5,5 µg/d

Lebensmittel

  • Milch, Milchprodukte
  • Eier
  • Fisch
  • Meeresfrüchte
  • Geflügel- bzw. mageres Fleisch

Risikogruppen

  • Veganer
  • Schwangere, Stillende
  • Personen, die insgesamt zu wenig Nährstoffe aufnehmen (z. B. Magersüchtige)
  • Personen mit atrophischer Gastritis
  • Personen mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Personen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z. B: M. Crohn, C. ulcerosa, Zöliakie)
  • Personen mit chronischer Nieren- oder Lebererkrankung

Arzneimittel, die Mangel begünstigen

  • Metformin
  • nicht steroidale Antirheumatika
  • Protonenpumpenhemmer 

Nahrungsergänzungsmittel

  • sinnvoll, wenn ein Defizit per Blutanalyse bestätigt wurde
  • erlaubte Health Claims: trägt bei „zu einem normalen Energiestoffwechsel“, „zu einer normalen Funktion des Nervensystems“ und „zur normalen psychischen Funktion“
  • Vitamin-B12-Präparate enthalten meist Cyanocobalamin, produziert von E. coli-Bakterien, Pseudomonas denitrificans oder Propionibakterien oder synthetisch hergestellt (i.d.R. für Veganer geeignet).
  • Vitamin-B12-Gehalte in Produkten mit der Mikroalge Chlorella können stark schwanken (Nachfrage beim Hersteller nach Gehalt empfehlenswert).

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Vitasprint B12 Trinkfläschchen
  • Vitamin B12-ratiopharm®
  • Vitamin B12-Loges®
  • Vitamin B12 forte-Hevert® injekt Ampullen

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