Steckbrief Vitamin D

Ein guter Vitamin-D-Status scheint aus gesundheitlicher Sicht von Vorteil zu sein. Dennoch sollte der Nährstoff nicht unkritisch eingenommen und vor allem nicht zu hoch dosiert werden. Denn es gibt zahlreiche Fallbeispiel, die zeigen, dass eine Überdosierung lebensgefährlich werden kann. Die wichtigsten Fakten haben wir zusammengestellt.

von Kirsten Bechtold
07.10.2022

Dose mit Aufschrift D, Kapseln und Lachs auf einem Teller im Hintergrund
© Foto: udra / Getty Images / iStock
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  • Vitamin D fördert die Knochenstabilität durch seine Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel.
  • Bei häufiger Sonnenbestrahlung kann auf die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats verzichtet werden.
  • Bei fehlender Eigensynthese gilt die Empfehlung: 800 IE Vitamin D pro Tag als Nahrungsergänzung.
  • Eine schlechter Vitamin-D-Status wird mit zahlreichen Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht.
  • Bei einer Überdosierung (akut oder schleichend) droht eine Hyercalcämie mit schwerwiegenden bis tödlichen Folgen.

Allgemeines

  • Bei gut gefüllten Speichern kann der in den Sommermonaten angelegte „Vitamin-D-Vorrat“ zur Versorgung im Winter beitragen.
  • Bei fehlender Eigensynthese ist es nicht möglich, die Versorgung über Lebensmittel sicherzustellen.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei fehlender Eigensynthese Supplemente.
  • Vor einer Nahrungsergänzung sollte der Vitamin-D-Status bestimmt werden.

Funktionen

  • Vitamin D fördert die Knochenstabilität durch seine Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und beeinflusst die Muskelkraft.
  • Vitamin D fördert die Bildung und Reifung von Knochenstammzellen (Blutbildung).
  • Vitamin D ist beteiligt an der Bildung von Proteinen und der Steuerung zahlreicher Gene.

In der Diskussion

  • Beobachtungsstudien zeigen u. a. Zusammenhänge zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Status und Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen
  • immunstärkende Wirkung
  • antidepressive Wirkung
  • positiver Effekt bei Atemwegsinfekten

Mangelsymptome

  • Haarausfall
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Muskelschwäche, Muskelschmerzen
  • gestörte Knochenmineralisation mit Knochenschmerzen und -verformungen (Kinder: Rachitis, Erwachsene: Osteomalzie)
  • neuromuskuläre Übererregbarkeit durch Calciummangel infolge Vitamin-D-Mangel mit Missempfindungen, Muskelkrämpfen

Risikogruppen

  • Säuglinge
  • Personen, die sich kaum im Freien aufhalten oder nur mit komplett bedecktem Körper nach draußen gehen
  • Mobilitätseingeschränkte
  • chronisch Kranke
  • Pflegebedürftige

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-D-Zufuhr bei fehlender endogener Synthese
  • Säuglinge: 10 Mikrogramm (400 IE) pro Tag
  • Kinder (ab 1 J.), Jugendliche, Erwachsene, Schwangere, Stillende: 20 Mikrogramm (800 IE) pro Tag

Lebensmittel

  • Fettfische (z. B. Hering, Lachs Makrele)
  • Leber
  • Butter, mit Vitamin D angereicherte Margarine
  • Eigelb
  • Speisepilze (z. B. Shiitakepilze, Champignons) 

Nahrungsergänzungsmittel

  • täglich 800 IE Vitamin D entsprechen der DGE-Empfehlung von 20 Mikrogramm pro Tag
  • tolerierbare tägliche Obergrenze laut EFSA: 100 Mikrogramm pro Tag (4000 IE/d) für Heranwachsende und Erwachsene
  • Bei diagnostiziertem Mangel: (initial) höher dosierte Vitamin-D-Gabe unter ärztlicher Aufsicht mit regelmäßiger Kontrolle

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Dekristol® D3 1000 IE Tropfen
  • Vigantol® 1000 IE Tabletten
  • Vitamin D 3 Hevert 1000 IE Spray
  • Vitamin D-Loges 2000 IE pflanzliche Weichkapseln

Risiko Überdosierung

  • Gefahr von Hypercalcämie mit akutem Nierenversagen
  • erste Anzeichen: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen
  • schwere Fälle: Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit, Tod
  • möglich durch akut hohe Dosen (>10 000 IE/d) oder
  • schleichende Überdosierung über Supplemente und/oder angereicherte Lebensmittel

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