Steckbrief Vitamin D
- Vitamin D fördert die Knochenstabilität durch seine Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel.
- Bei häufiger Sonnenbestrahlung kann auf die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats verzichtet werden.
- Bei fehlender Eigensynthese gilt die Empfehlung: 800 IE Vitamin D pro Tag als Nahrungsergänzung.
- Eine schlechter Vitamin-D-Status wird mit zahlreichen Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht.
- Bei einer Überdosierung (akut oder schleichend) droht eine Hyercalcämie mit schwerwiegenden bis tödlichen Folgen.
Allgemeines
- Bei gut gefüllten Speichern kann der in den Sommermonaten angelegte „Vitamin-D-Vorrat“ zur Versorgung im Winter beitragen.
- Bei fehlender Eigensynthese ist es nicht möglich, die Versorgung über Lebensmittel sicherzustellen.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei fehlender Eigensynthese Supplemente.
- Vor einer Nahrungsergänzung sollte der Vitamin-D-Status bestimmt werden.
Funktionen
- Vitamin D fördert die Knochenstabilität durch seine Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und beeinflusst die Muskelkraft.
- Vitamin D fördert die Bildung und Reifung von Knochenstammzellen (Blutbildung).
- Vitamin D ist beteiligt an der Bildung von Proteinen und der Steuerung zahlreicher Gene.
In der Diskussion
- Beobachtungsstudien zeigen u. a. Zusammenhänge zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Status und Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen
- immunstärkende Wirkung
- antidepressive Wirkung
- positiver Effekt bei Atemwegsinfekten
Mangelsymptome
- Haarausfall
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Muskelschwäche, Muskelschmerzen
- gestörte Knochenmineralisation mit Knochenschmerzen und -verformungen (Kinder: Rachitis, Erwachsene: Osteomalzie)
- neuromuskuläre Übererregbarkeit durch Calciummangel infolge Vitamin-D-Mangel mit Missempfindungen, Muskelkrämpfen
Risikogruppen
- Säuglinge
- Personen, die sich kaum im Freien aufhalten oder nur mit komplett bedecktem Körper nach draußen gehen
- Mobilitätseingeschränkte
- chronisch Kranke
- Pflegebedürftige
D-A-CH-Referenzwerte
- Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-D-Zufuhr bei fehlender endogener Synthese
- Säuglinge: 10 Mikrogramm (400 IE) pro Tag
- Kinder (ab 1 J.), Jugendliche, Erwachsene, Schwangere, Stillende: 20 Mikrogramm (800 IE) pro Tag
Lebensmittel
- Fettfische (z. B. Hering, Lachs Makrele)
- Leber
- Butter, mit Vitamin D angereicherte Margarine
- Eigelb
- Speisepilze (z. B. Shiitakepilze, Champignons)
Nahrungsergänzungsmittel
- täglich 800 IE Vitamin D entsprechen der DGE-Empfehlung von 20 Mikrogramm pro Tag
- tolerierbare tägliche Obergrenze laut EFSA: 100 Mikrogramm pro Tag (4000 IE/d) für Heranwachsende und Erwachsene
- Bei diagnostiziertem Mangel: (initial) höher dosierte Vitamin-D-Gabe unter ärztlicher Aufsicht mit regelmäßiger Kontrolle
OTC-Präparate (Beispiele)
- Dekristol® D3 1000 IE Tropfen
- Vigantol® 1000 IE Tabletten
- Vitamin D 3 Hevert 1000 IE Spray
- Vitamin D-Loges 2000 IE pflanzliche Weichkapseln
Risiko Überdosierung
- Gefahr von Hypercalcämie mit akutem Nierenversagen
- erste Anzeichen: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen
- schwere Fälle: Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit, Tod
- möglich durch akut hohe Dosen (>10 000 IE/d) oder
- schleichende Überdosierung über Supplemente und/oder angereicherte Lebensmittel