Orale Suspensionen: Wirkstoffe

Um eine homogene, gut aufschüttelbare und exakt dosierbare Suspension herzustellen, müssen die eingesetzten Wirkstoffe eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Unsere sechsteilige Serie stellt ausgewählte Wirkstoffe vor.

von Sarah Siegler
29.05.2024

Sarah füllt Wirkstoff in Braunglasflasche
© Foto: Sarah Siegler
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  • Die Wirkstoffe in Suspensionen sollten fein gepulvert, besser noch mikronisiert vorliegen.
  • Als Ausgangstoffe können auch Fertigarzneimittel in Tabletten-, Kapsel- oder Ampullenform verwendet werden.
  • Bei festen Fertigarzneimitteln als Ausgangsstoffe ist auf den Laktosegehalt zu achten (Vorsicht: Laktoseintoleranz).

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Orale Suspensionen: Alle Beiträge auf einen Blick

Das eTraining Orale Suspensionen bietet alle Infos im Überblick. Mit dem abschließenden Wissenstest können Sie prüfen, was hängen geblieben ist.

Wenn möglich sollte für Suspensionen stets fein gepulverter Wirkstoff eingesetzt werden. Falls mikronisierte Wirkstoffvarianten angeboten werden, sind diese zu verwenden. Denn von der Teilchengröße der eingesetzten Wirkstoffe hängt die physikalische Stabilität und letztlich auch die Dosiergenauigkeit von oralen Suspensionen ab (s. Gesetz von Stokes unten).

Gesetz von Stokes

Danach steigt die Sedimentationsgeschwindigkeit von Suspensionen mit zunehmendem Partikeldurchmesser. Die Sedimentbildung lässt sich verzögern durch:

  • geringe Teilchengröße
  • geringen Dichteunterschied zwischen fester und flüssiger Phase
  • hohe Viskosität der Dispersionsmittels

Verwendet werden können neben Rezeptursubstanzen theoretisch auch Fertigarzneimittel in Tabletten- oder Kapselform. Die Verwendung von Ampullen ist ebenfalls denkbar.
Zu berücksichtigen ist ferner, dass viele Fertigarzneimittel Laktose enthalten. Daran sollte bei einer Laktose-Intoleranz gedacht werden.

Vier-Augen-Prinzip

Berechnen Sie Wirkstoffmengen für Suspensionen immer im Vier-Augen-Prinzip. So lassen sich Dosierungsfehler vermeiden. Lassen Sie aus Fertigarzneimitteln hergestellte Suspensionen einen Tag stehen und überprüfen dann, ob die Aufschüttelbarkeit in Ordnung ist.

Suspensionen aus Fertigarzneimitteln

Aktuell im NRF zu finden sind Herstellvorschläge für Suspensionen aus Fertigarzneimittel-Tabletten. Und zwar für folgende Wirkstoffe:

  • Amoxicillin (als Trihydrat von Euro OTC, auch als Pulver beziehbar)
  • Amoxicillin mit Clavulansäure
  • Cefuroxim
  • Ibuprofen
  • Paracetamol
    Keine Retard-Tabletten verwenden

    Retard-Tabletten können aufgrund ihrer verzögerten Wirkstofffreisetzung nicht zur Herstellung von Suspensionen verwendet werden.

    Verarbeitungstipps

    • Tabletten als Ausgangsstoffe immer im Überschuss pulverisieren
    • nötig zum Ausgleich von Gehaltschwankungen (erlaubt bei Fertigarzneimitteln: +/-10 %)
    • nötig zum Ausgleich von Wirkstoffverlusten durch Tablettenzerkleinerung
    • Restbestände von Filmüberzügen ggf. nach Pulverisierung absieben (mehr Feststoff, inhomogene Korngröße)
    • kristalline Substanzen vor Verarbeitung in Reibschale pulverisieren (je kleiner die Teilchen, desto langsamer die Sedimentation)
    • wenn möglich Tabletten vorquellen lassen (z. B. Paracetamol-Tabletten, erleichtert Verreibung)
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