Cystitis
Phytopharmaka statt Antibiose-- Die Überarbeitung der S3-Leitlinie zur Therapie von Harnwegsinfektionen wird möglicherweise zu Änderungen bei den Therapieempfehlungen führen. Demnach lasse es die Evidenzlage nun zu, dass bei einer akuten unkomplizierten Cystitis (AUZ) bei Frauen mit milden bis moderaten Beschwerden eine alleinige symptomatische Therapie als Alternative zur antibiotischen Therapie erwogen werden könne. Die Entscheidung solle hierbei gemeinsam mit der Patientin getroffen werden, berichtete Prof. Kurt Naber, Straubing, auf einem interdisziplinären Expertenworkshop. Um die Beschwerden einer AUZ symptomorientiert zu lindern, eigne sich eine Kombination aus antiphlogistischen, spasmolytischen, analgetischen und antiadhäsiven Effekten, erklärte Prof. André Gessner vom Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene in Regensburg.
Diese Voraussetzung erfülle eine pflanzliche Dreierkombination aus Tausendgüldenkraut-, Liebstöckelwurzel- und Rosmarinblätterpulver (Canephron ® N). Die Wirksamkeit des Präparates habe eine offene Pilotstudie an 125 Frauen mit AUZ belegt. Während der siebentägigen Therapie gab es einen kontinuierlichen Rückgang der Symptome. 98 Prozent der Frauen benötigten neben dem Phytotherapeutikum kein Antibiotikum. Bis zum Tag 37 kam es weiterhin zu keinem erneuten Aufflammen des Infekts. In dieser Pilotstudie wurden keine unerwünschten Ereignisse registriert.
Quelle: nach Informationen des Unternehmens Bionorica SE