Gegen den Pilz

Onychomykosen sind weit verbreitet und neigen zu Rezidiven. Die Therapie ist langwierig. In der Selbstmedikation kommen ausschließlich Topika zur Anwendung wie antimykotische Lacke und Salben. In einer Studie konnte ein wasserlöslicher Lack seine klinische Wirksamkeit zeigen.

30.08.2017

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© Foto: igor_kell / Getty Images / iStoc
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Die Onychomykose ist die häufigste Nagelerkrankung, und ihre Verbreitung nimmt weiter zu. Rund 1,5 bis 15 Prozent der Patienten, die sich in der dermatologischen Praxis vorstellen, leiden darunter. Nagelpilz ist nur selten bei Kindern anzutreffen, aber weit verbreitet bei Erwachsenen: Bei den über 70-Jährigen ist wahrscheinlich sogar jeder Zweite infiziert. Als Hauptursache für die Erkrankung gelten alters- oder krankheitsbedingte Immundefekte sowie Veränderungen in den Lebensgewohnheiten.

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Ein Nagel, der mit einem Pilz infiziert ist, gilt erst dann als mykologisch geheilt, wenn Nativpräparat und Pilzkultur negativ sind. Ist der Nagel zu 100 Prozent gesund nachgewachsen, gilt er als komplett geheilt. Ein Nativpräparat wird im Übergangsbereich von befallenem zu unbefallenem Nagelmaterial durch Abschaben von Nagelspänen gewonnen. Nach Behandlung, etwa mit Kalilauge, kann unter dem Lichtmikroskop Pilzbefall diagnostiziert werden. Die Pilzkultur wird auf Agar-Nährböden angelegt, bei Raumtemperatur über drei bis vier Wochen aufbewahrt und wöchentlich makroskopisch, am Ende der Aufbewahrungszeit auch mikroskopisch, kontrolliert.

Studiendaten-- Das Antimykotikum Ciclopirox, welches neben Amorolfin und Bifonazol topisch gegen Onychomykose eingesetzt wird, liegt unter anderem als wasserlöslicher Lack (Ciclopoli ® gegen Nagelpilz) vor. Es hat seine Wirksamkeit in verschiedenen Studien beweisen können. In einer randomisierten klinischen Langzeitstudie wurde das Arzneimittel an 137 Patienten mit Onychomykose getestet. Dabei wurde der ciclopiroxhaltige, wasserlösliche Lack verglichen mit einem Lack auf Acrylatbasis (wasserfest), der fünf Prozent Amorolfin enthielt. Der wasserlösliche Lack wurde täglich, der wasserfeste Lack zweimal in der Woche aufgetragen.

Nach zwölf Wochen Behandlung war der Ciclopirox-Nagellack hinsichtlich der Umwandlung zu negativer Pilzkultur gegenüber dem Amorolfin-Lack nicht unterlegen. Unter der Therapie mit dem Ciclopirox-Nagellack waren 78,3 Prozent der Pilzkultur negativ, bei dem Amorolfin-Präparat waren es 64,7 Prozent; der Unterschied betrug 13,6 Prozent. Nach 48 Wochen war in der Ciclopirox-Gruppe bei 35 Prozent eine Komplettheilung zu beobachten, in der Amorolfin-Gruppe bei 11,7 Prozent. Die mykologische Heilung betrug 100 Prozent (Ciclopirox) versus 81,7 Prozent (Amorolfin). Ein weiterer Parameter, welcher nach Studienende beurteilt wurde, war der Behandlungserfolg. Er ist definiert als „Konversion zu negativer KOH-Mikros- kopie und negativer Pilzkultur und ≤ 10 % Restbefall des Nagels“. Bei dem Ciclopirox-Lack betrug der Behandlungserfolg 58,3 Prozent, bei dem Amorolfin-Lack 26,7 Prozent.

Quelle: Fachinformation Ciclopoli gegen Nagelpilz

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