Medizinsprache: Emojis
Smartphones und Messaging-Dienste wie WhatsApp haben Emojis – japanisch für „Piktogramm“ – in unseren Alltag integriert. Sie haben eine hinderliche Lücke geschlossen, indem sie den eindeutigen Transport von emotionaler Färbung des Geschriebenen ermöglichen. So werden Missverständnisse effektiv vermieden. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sich Emojis auch in der internationalen medizinischen Kommunikation durchsetzen.
Drei Ärzte aus Atlanta haben sich mit dem Potenzial beschäftigt.1 In ihren Augen können die kleinen Bildchen die Sprache effizienter machen und die Ausdrucksmöglichkeiten erweitern. Das Studium eines Fachlexikons wird weniger wichtig, und eine neue Generation junger Menschen wird für die Wissenschaft begeistert.
Das geht schon bei der Hintergrundkommunikation los: E-Mails zum Absagen oder Akzeptieren von Beiträgen können garniert werden, etwa mit:
Auch könnte zum Beispiel die staubtrockene Angabe statistischer Signifikanz mit Emojis aufgelockert werden, indem statt der p-Werte ein Satz von Symbolen verwendet wird:
Das meint der Autor
Spätestens, seit 2015 der Lachtränen-Smiley vom Oxford Dictionary zum Wort des Jahres gekürt wurde, sollte jedem klar sein: Emojis sind ein etablierter Teil der Schriftsprache geworden, den niedergelassene Ärzte auch in ihrer beruflichen Kommunikation verwenden werden (müssen) – zumal mit E-Arztbrief, E-Rezept und E-Formularen zurzeit auch die technischen Barrieren abgeräumt werden. Und was für wissenschaftliche Veröffentlichungen gilt, das kann man auch für den Praxisalltag behaupten: Manch unangenehme Botschaft ist einfacher zu verdauen, wenn sie in Form von gelben Rundköpfen überbracht wird. Das zeigen auch unsere Beispiele:
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