Meine Meinung zählt: Kann ich meine Pillen auch der Oma geben?

Wir stellen Fragen, Sie antworten: An dieser Stelle lassen wir monatlich unsere Leserschaft zu Wort kommen. Zu alltäglichen Problemen, die die Arbeit in der Apotheke so herausfordernd machen.

30.07.2024

von links nach rechts: Angelika Fischer, Martina Behrends, Katrin Kempken-Weirich
© Foto: [M] privat (2) | © Britta Brühling / Konterfei
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Karola Moser

Staufenberg

„Wenn Sie die Oma loswerden wollen ...Der Arzt hat das Medikament für Ihre Bedürfnisse ausgewählt. Auch wenn Oma die gleichen Symptome zeigt, geben Sie das Medikament bitte NICHT an sie weiter. Es können bei Oma ganz andere Reaktionen entstehen.“

Aktueller Podcast

PTA Angelika Fischer


© Foto: Privat

Angelika Fischer

Apotheke Grone-Süd, Göttingen

„Nein, das sollten Sie bitte nicht machen. Es könnten Wechselwirkungen mit ihren anderen Medikamenten auftreten. Außerdem wirken Medikamente bei jedem anders. Bei älteren Personen ist auch ihr Abbau anders als bei jüngeren, was eine Anreicherung des Wirkstoffs zur Folge hat und das Risiko für eventuelle Nebenwirkungen erhöht.“

Manuela Bracht-Deinat

Apotheke an der Berliner Straße, München

„Gut gemeint ist nicht immer gut! Lieber mit Oma zum Arzt! Was für einen gut ist, kann für den anderen schädlich sein! Patienten gehören in die Hand des Arztes und Medikamente in die Hand der Apotheke bzw. des Apothekers, um die verschiedenen Wechsel- und Nebenwirkungen abgleichen zu lassen!“

PTA Martina Behrends


© Foto: Britta Brühling / Konterfei

Martina Behrends

Fehn Apotheke, Moormerland

„Da es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel handelt, das der Arzt speziell für Sie verordnet hat, sollten Sie das besser nicht tun, wenn Sie Ihre Oma lieb haben. Gerne empfehle ich Ihnen ein frei verkäufliches Produkt. Da die Medikamente Ihrer Oma in unserer Software vermerkt sind, kann ich überprüfen, ob Wechselwirkungen mit den anderen Arzneimitteln vorliegen.“

Andrea Jäger

Phönix-Apotheke, Vechelde

„Bitte nicht. Ihre Oma sollte nur die Tabletten einnehmen, die ihr der behandelnde Arzt verordnet hat bzw. mit ihrem Arzt besprechen, welches das geeignete Schlafmittel für die Oma ist.“

PTA Katrin Kempken-Weirich

Katrin Kempken-Weirich

Löwen Apotheke, Langenfeld

„Nein, das verordnete Medikament ist auf Ihren körperlichen Zustand abgestimmt. Sie wissen nicht, ob Ihre Oma eine Nierenerkrankung oder Schädigung der Leber hat oder ob sonst irgendwelche Probleme bestehen, weshalb hier eine Kontraindikation vorliegt. Außerdem könnte eine Wechselwirkung mit ihren schon vorhandenen Medikamenten bestehen.“

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