PTA Beirat-Kolumne: Tourismus an der Fährstraße
Sobald die Temperaturen wieder steigen und der norddeutsche Himmel sich in schönstem Blau präsentiert, wird unser kleiner Ort von Reisebussen voller Touristen angefahren. Denn hier versteckt sich die über 100 Jahre alte Schwebefähre Osten-Hemmoor, ein technisches Baudenkmal, das viele Reiseveranstalter in ihr Programm aufgenommen haben. Bevor es zur Fährfahrt geht, stoppt immer mal ein Bus vor der Apotheke, da sich so mancher Gast noch kurzfristig mit Arzneimitteln für die bevorstehende Überfahrt versorgen möchte.
So verlangte eine Kundin Reisekaugummis, weil ihr beim Fährefahren von dem Geschaukel immer so übel würde. Und bei dem an diesem Tag vorherrschenden Wind sei ja wohl mit unruhiger See zu rechnen. Tatsächlich handelt es sich um eine Schwebefähre, die keinerlei Kontakt zur Wasseroberfläche hat und an einem stabilen Stahlgerüst über den Fluss gleitet. Seekrankheit ist nahezu ausgeschlossen. Da die Kundin sich angesichts der steifen Brise jedoch nicht ganz sicher war, bekam sie selbstverständlich das gewünschte Präparat.
Auch Sonnenschutzmittel für die bevorstehende vermeintlich lange Fährfahrt und Traubenzucker, da der Imbiss erst nach der Fährfahrt anberaumt ist, sind gängige Wünsche. Dass die Überfahrt sieben bis acht Minuten Zeit in Anspruch nimmt und somit, selbst mit Rückfahrt, von den meisten Personen ohne extra Reiseproviant überlebt wird, ist für viele eine beruhigende Information. Als Apothekenteam freuen wir uns immer, wenn wieder ein großer Reisebus durch die kleinen Straßen des Ortes fährt und vor der Apotheke halt macht, ein spannendes Beratungsgespräch ist dann fast immer garantiert!
Britta Fröhling (li.), Mitglied im PTA Beirat, berichtet aus ihrem Apothekenalltag in der Einhorn-Apotheke in Osten.