Zulassung für proteinbasierten COVID-19-Impfstoff
Bei dem Impfstoff handelt es sich weder um einen mRNA-Impfstoff wie die Präparate von BionTech und Moderna noch um einen Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Nuvaxovid ist ein rekombinanter Proteinimpfstoff. Einen Überblick über verschiedene Impfstoffarten finden Sie hier.
Der jetzt zugelassene Impfstoff enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 bestehen. Und zwar wird das Spikeprotein mit Hilfe eines Baculovirus, das den Bauplan für das Spikeprotein enthält, in Insektenzellen hergestellt und anschließend über verschiedene Herstellschritte gereinigt. Ein sehr ähnliches Herstellverfahren wird bereits für zugelassene Impfstoffe eingesetzt, wie beispielsweise für einen HPV-und einen Grippe-Impfstoff.
Nach der Impfung nehmen antigenpräsentierende Zellen des Immunsystems (Makrophagen) die relevanten Bestandteile (Spike-Protein) auf und präsentieren Erreger-Peptide auf ihrer Oberfläche den T-Zellen. Der Körper selbst kurbelt die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus an.
Adjuvanzien enthalten
Anders als abgeschwächte Lebendimpfstoffe brauchen die meisten Totimpfstoffe für eine ausreichende Immunantwort oft Adjuvanzien. Diese verstärken unter anderem die antigen-spezifische Immunantwort. So können sie sowohl den Antikörpertiter erhöhen als auch die Antikörper mit einer höheren Affinität gegen das gewünschte Antigen erzeugen und eine breitere Immunantwort hervorrufen. Auch Nuvaxovid zählt zu den Totimpfstoffen und enthält ein auf Saponinbasis hergestelltes Adjuvans namens Matrix-M1™.
Der Impfstoff ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben. Wie stark er bei der Omikron-Variante wirkt, ist unklar.
Handhabung
Nuvaxovid wird als gebrauchsfertige Flüssigformulierung in Mehrdosisfläschchen mit je 10 Impfdosen ausgeliefert. Er wird bei 2°C bis 8°C gelagert. Verimpft werden zwei Dosen je 0,5 ml (50 μg Protein plus 5 μg Adjuvans) im Abstand von 21 Tagen.
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Die EU-Kommission hat bereits im August einen Vertrag über insgesamt bis zu 200 Millionen Dosen abgeschlossen. Darin enthalten ist eine Option auf 100 Millionen Dosen für die Jahre 2022 und 2023. Die ersten Dosen werden nach Angaben der Brüsseler Behörde voraussichtlich in den ersten Monaten 2022 in den Mitgliedstaaten eintreffen. Für die ersten drei Monate haben die EU-Staaten demnach rund 27 Millionen Dosen bestellt.
Quelle: dpa-AFX, Ärzte Zeitung, Paul Ehrlich-Institut