Podcast PTA FUNK: Stufentherapie bei Schlafstörungen – von Baldrian bis Benzos

(cnie) Ausreichend Schlaf ist super wichtig für unsere Gesundheit. Schlafmediziner Prof. Dr. Ingo Fietze spricht in der aktuellen Folge unseres Podcasts PTA FUNK über die richtige Schlafhygiene, das schlechte Image von Schlaftabletten und den Hype um Melatonin.

09.08.2023

Schlafmediizner Prof. Dr. Ingo Fietze (rechts) / Onlineredakteur Christoph Niekamp
© Foto: [M] Stefanie Fastnacht | Anke Illing
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Fietze ist einer der Begründer der Schlafmedizin und forscht seit 30 Jahren zum gesunden und auch gestörten Schlaf. Der 62-Jährige leitet das interdisziplinäre schlafmedizinische Zentrum in der Charité Berlin. Fasst man alle Schlafstörungen zusammen, sind sie laut Fietze das häufigste medizinische Problem in Deutschland. Weil die Betroffenen keine Lobby hätten, sieht sich der Schlafmediziner als Anwalt der Schlaflosen

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„Wenn wir gesund schlafen wollen, sollten wir jede Nacht mindestens sechs Stunden netto schlafen. Das gilt für alle Altersstufen.", erklärt der Schlafexperte. Wer Probleme mit dem Einschlafen hat oder nachts häufig wach liegt, ist tagsüber weniger leistungsfähig und zudem anfälliger für Krankheiten. 

Von mild bis stark: Schlafmittel in der Stufentherapie

Fietze rät anhand einer Stufentherapie, zunächst ein mildes Schlafmittel auszuprobieren und die Therapie, gemeinsam mit dem Arzt, bis zu starken Hypnotika zu steigern:

  • Phytopharmaka
  • L-Tryptophan
  • melatoninhaltige Präparate | Agomelatin
  • Antihistaminika
  • schlaffördernde Antidepressiva | Neuroleptika | angstlösende Mittel
  • Benzodiazepin-verwandte Substanzen (Eszopiclon | Zolpidem | Zopiclon) | Orexin-Blocker (Daridorexant)
  • Benzodiazepine

Die erste Stufe, pflanzliche Schlafmittel, sollten mindestens vier bis sechs Wochen lang jeden Abend genommen werden. Phytopharmaka benötigen diese Zeit, bis die Wirkung einsetzt.

Dank Werbung auf allen Kanälen ist Melatonin als "Wundereinschlafhilfe" in aller Munde. Birgt das auch Gefahren? Der Schlafmediziner beruhigt: „Die wesentliche Nebenwirkung ist: Es muss nicht helfen. Denn es hilft ja nur bei Personen, die tatsächlich einen Melatoninmangel haben." 

Schlaftabletten haben schlechtes Image

Die Schlaftablette habe in der Medizin ein sehr schlechtes Image, findet Fietze. Deshalb scheuen sich viele Schlafgestörte, Schlaftabletten einzunehmen und greifen eher auf melatoninhaltige Präparate zurück. Hören Sie im kompletten Podcastinterview, wie Kundinnen und Kunden die Schlafhygiene verbessern können und wann der Weg ins Schlaflabor angebracht ist.

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